09 - Old Surehand III by May Karl

09 - Old Surehand III by May Karl

Autor:May, Karl [May, Karl]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2011-02-17T23:00:00+00:00


DRITTES KAPITEL

Im Kui-erant-yuaw

Wir waren durch den gestrigen Ritt von dem Camp nach dem Spring weit von unserer Richtung abgekommen und mußten, um diesen Umweg möglichst gutzumachen, jetzt dahin reiten, wohin wir sonst nicht gekommen wären und wohin wir die nur in unserer Phantasie existierende Bonanza verlegt hatten, nämlich nach dem Squirrel-Creek. Als Dick Hammerdull das hörte, zog er erst ein ernsthaftes Gesicht, lachte aber und sagte:

„Hoffentlich werden sie nicht so albern sein!“

„Wer?“ fragte Treskow, der neben ihm ritt.

„Die Tramps.“

„Wieso albern?“

„Daß sie uns nach diesem Creek nachkommen!“

„Da verdienten sie noch mehr Prügel, als sie schon bekommen haben! Sie müssen doch einsehen, daß es diese Bonanza gar nicht gibt.“

„Einsehen? Ich sage Euch, Mr. Treskow, wer solche Pudel schießt, wie die geschossen haben, bei dem kann von Einsicht keine Rede sein. Ich wette, daß sie dieses unser falsches Gold noch jetzt für echte Münze nehmen!“

„Wenn Ihr da recht habt, werden sie uns freilich nachkommen, und da können wir uns nur in acht nehmen, daß sie uns nicht ausfindig machen.“

„Bin ganz und genau derselben Ansicht. Ihr jedenfalls auch, Mr. Shatterhand?“

„Nein“, antwortete ich.

„Ihr denkt, sie kommen nicht hinter uns her?“

„O doch! Sie haben zwei Gründe, uns zu folgen.“

„Zwei? Ich weiß nur einen, nämlich die Bonanza. Ihr nehmt wohl auch an, daß sie noch heut an die Existenz dieses Placer glauben?“

„Ja. Diese Menschen halten sich trotz aller ihrer Dummheit für sehr klug, und da wir sie nicht extra darüber ausgelacht haben, daß sie dieser Täuschung Glauben schenken, sind sie noch vollständig überzeugt, daß die Bonanza wirklich existiert.“

„Aus diesem Grund werden sie uns also folgen. Und der zweite Grund?“

„Die Rache natürlich.“

„Ja, richtig. Es wird in ihnen wie in Siedetöpfen kochen; daran hatte ich nicht gedacht. Sie werden sich darum mit aller Macht auf unsere Fährte legen und sich alle Mühe geben, uns einzuholen.“

„Was ihnen aber nicht gelingen wird!“

„Nicht? Wohl weil wir bessere Pferde haben als sie?“

„Erstens das. Und zweitens wird eine geraume Zeit vergehen, ehe sie vom Spring aufbrechen können. Das ist ja selbstverständlich.“

„Ja, es wird lange dauern, ehe es einem von ihnen gelingt, sich von den Riemen zu befreien und auch die andern loszumachen.“

„Auf die Squaw, welche allerdings nicht gefesselt ist, können sie sich da nicht verlassen. Wenn sie die auffordern, sie loszubinden, schüttelt sie den Kopf und geht weiter. Und dann, wenn sie frei sind und sich auf die Pferde setzen! Hm!“

Hammerdull verstand dieses Hm! Er ergänzte mich in ausführlicherer Weise:

„Dann geht es auch nicht so schnell, wie sie es wohl wünschen werden. Sie werden grad da, wo der Reiter es am wenigsten sein darf, durch die Prügel höchst empfindlich geworden sein. Wenigstens wünsche ich vom Herzen, daß es so ist. Du nicht auch, Pitt Holbers, altes Coon?“

Der Gefragte antwortete:

„Wenn du denkst, lieber Dick, daß sie in der betreffenden Gegend gemütvoller geworden seien, so habe ich nichts dagegen. Ich denke, daß es dir auch nicht viel anders ergehen würde.“

„Pfui! Ich würde mich niemals prügeln lassen!“

„Wenn sie dich erwischten, so bin ich überzeugt, daß sie dich ebenso durchhauen würden, wie sie von dir geprügelt worden sind.“

„Ob



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