089 - Lebende Leichen by Larry Brent

089 - Lebende Leichen by Larry Brent

Autor:Larry Brent [Larry Brent]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Inspektor Horvath erwartete den PSA-Agenten vor dem Krankenhaus.

»Wo hat man den toten Zuchthäusler gefunden?« wollte Larry Brent wissen.

»Sie werden es nicht glauben«, antwortete der Inspektor, »aber er saß auf einer der beiden Bänke, die vor dem Krankenhaus stehen. Die Schwester an der Pforte hatte ihn wenige Minuten vorher noch nicht gesehen, aber dann fuhren allerlei Autos vor, und in dem Trubel von Schwestern, Pflegern, Patienten, die auf Bahren hereingetragen wurden, muß jemand den Toten auf die Bank gesetzt haben und ist dann wieder abgefahren.«

»Das nenne ich kühn. Die Möglichkeit, daß er erst auf der Bank gestorben ist, besteht nicht?«

»Nein! Der Mann ist nach übereinstimmender Aussage des Chefarztes und des Polizeiarztes bereits rund zwei Stunden tot gewesen, als man ihn auf der Bank entdeckte.«

»Und die Todesursache weiß man also noch nicht?«

»Nein! Dr. Uridil vermutet, daß man ihm ein rasch wirkendes Herzgift injiziert hat. Deshalb ja auch die Obduktion.«

»Und woher weiß man, daß er einer der entsprungenen Zuchthäusler ist?«

»Ich selbst habe ihn identifiziert. Einwandfrei!«

»Ist es der Einäugige?«

»Nein. Was aus dem geworden ist, weiß niemand.«

In der Halle des Krankenhauses erwartete sie ein junger Assistenzarzt und führte sie zu einem ebenerdigen Operationsraum. Direkt neben der Tür war ein Lift. Aus ihm traten in diesem Augenblick der Chefarzt und der Polizeiarzt.

Dr. Uridil begrüßte sie. »Gut, daß Sie schon da sind. Da kann ich Ihnen den Mann mal zeigen. Leider kann ich ihn vor einer halben Stunde nicht obduzieren. Bitte, kommen Sie herein!«

Der Chefarzt hatte die Tür zu dem kleinen Operationsraum aufgeschoben. Ein Pfleger erhob sich von einem Stuhl, als sie eintraten, und nahm auf einen Wink des Chefarztes das lange weiße Laken von einer Gestalt, die auf einem Operationstisch lag.

Der Tote war nackt. Hände, Brust und Füße waren mit breiten Lederriemen am Tisch befestigt.

Der Chefarzt wies auf die Riemen: »Sie wundern sich vielleicht über unsere Vorsichtsmaßnahmen. Sie sind auch sonst bei Obduktionen nicht üblich. Aber wenn die Toten zu wandeln anfangen.« Er lächelte, doch es war ein bitteres Lächeln.

»Vollständig richtig!« pflichtete ihm Dr. Abel bei und neigte seinen kahlen Kopf über die Leiche. »Wir können nicht vorsichtig genug sein. Aber ich glaube, der ist tot und bleibt auch tot!«

»Wir treffen uns in dreißig Minuten wieder«, erklärte der Chefarzt und sah auf seine Armbanduhr, »dann werden wir, so hoffe ich, bald wissen, woran er gestorben ist.«

Er eilte hinaus. Sie hörten den Lift hinauffahren. Der Pfleger nahm wieder auf seinem Stuhl neben dem Operationstisch Platz.

Sie trennten sich. Larry Brent machte einige Besorgungen in der Stadt und auf dem Postamt.

Als er nach einer halben Stunde ins Krankenhaus zurückkam, erwarteten ihn vor dem Operationssaal bereits Inspektor Horvath und Dr. Abel. Kurz darauf trat der Chefarzt aus dem Lift. Er war sichtlich verärgert.

»Ich habe ein paar dringende Visiten gemacht, und inzwischen hat jemand meine Sekretärin telefonisch in eine andere Abteilung beordert. Niemand will es dort gewesen sein. Es ist unglaublich, was sich manche Leute herausnehmen. Wenn ich den finde, der muß gehen!«

Er schob die Tür zum Operationsraum auf. Sein Blick überflog die Gestalt unter dem weißen Laken. Dann sah er sich um.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.