08 Die Verfluchten by Wolfgang Hohlbein

08 Die Verfluchten by Wolfgang Hohlbein

Autor:Wolfgang Hohlbein [Hohlbein, Wolfgang]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Chronik der Unsterblichen 8
veröffentlicht: 2012-03-30T11:24:50+00:00


nicht gestürzt war, aber mit schmerzverzerrtem Gesicht dastand und sich die linke Schulter hielt, die er sich beim Kampf mit der störrischen Bank offensichtlich gezerrt hatte.

»Alles in Ordnung?«, fragte Andrej.

Mit einem Gesichtsausdruck, der genau das Gegenteil ausdrückte, nickte Abu Dun, legte den Kopf in den Nacken und starrte die brennende Decke über sich auf eine Art an, als nehme er ihr das, was geschehen war, persönlich übel.

»Dann lass uns von hier verschwinden!«, fuhr Andrej fort. Er musste schreien, um das Prasseln der Flammen zu übertönen. Abu Dun nickte abermals, setzte zu einer Antwort an und sprang dann mit einem fast entsetzten Hüpfer zur Seite, wobei er Andrej so grob mit sich riss, dass dieser gestürzt wäre, hätte der Nubier ihn nicht gleichzeitig festgehalten. Genau dort, wo sie gerade gestanden hatten, brach ein Teil der Decke herunter und zerbarst in einer Wolke aus stiebenden Flammen und Funken. Abu Dun schlug fluchend auf seine Kleidung ein, die an zahlreichen Stellen zu schwelen begann, und auch Andrej spürte ein Dutzend winziger, aber glühend heißer Nadelstiche im Gesicht. Mit einem lautlosen Fluch auf den Lippen fuhr Andrej herum und machte einen taumelnden Schritt in die Richtung, in der er den Ausgang vermutete.

Um ein Haar wäre es sein letzter gewesen.

Ein dumpfer Knall erschütterte das gesamte Haus. Andrej spürte, wie sich der komplette Fußboden unter ihm ein Stück weit anhob und dann mit einem mahlenden Geräusch wieder zurücksank, und schlagartig verwandelte sich die gesamte vordere Hälfte des Raumes in ein einziges loderndes Inferno aus weißer Glut und unvorstellbarer Hitze.

»Raus hier!«, brüllte Abu Dun. Gleichzeitig fuhr er herum und verschwand mit gewaltigen Sätzen in Mustafas Schlafgemach. Der rechte Ärmel seines Mantels brannte, und auch sein gewaltiger schwarzer Turban hatte bereits zu schwelen begonnen. In seiner Hast prallte er gegen den Türrahmen, verlor das Gleichgewicht und fiel auf Hände und Knie herab. Andrej, der unmittelbar hinter ihm war, konnte gerade noch mit einem hastigen Satz über ihn hinwegspringen, bevor er 232



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