0494 - Mond der Gefahren by Unbekannt

0494 - Mond der Gefahren by Unbekannt

Autor:Unbekannt [Unbekannt]
Die sprache: rus
Format: epub
veröffentlicht: 2010-01-09T10:03:52+00:00


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Manchmal kam es ihm so vor, als sei er ein Taucher und spaziere auf dem Grund eines achttausend Meter tiefen Meeres umher. Wenn er seine Antriebsaggregate einschaltete, um die immer häufiger auftretenden Bodenspalten zu überwinden, verstärkte sich dieser Eindruck, Schwerelos schwebte er dann über diese Hindernisse hinweg, ohne an Höhe zu verlieren.

Nun war er bereits seit fünfzehn Stunden unterwegs, und er beschloß, eine ausgiebige Ruhepause einzulegen. Er wollte schlafen und neue Kräfte sammeln.

Als er eine geeignete Stelle gefunden hatte, aß und trank er eine Kleinigkeit, legte sich und löschte die Lampe aus. Die Dunkelheit, die ihn umgab, war absolut. Dazu kam die Stille, an die er sich längst gewöhnt hatte. Als er versuchsweise seinen Helmempfänger einschaltete, war nicht einmal die übliche Statik zu vernehmen.

Er hatte nicht auf die Uhr gesehen und wußte daher auch später nicht mehr, wie lange er geschlafen hatte, jedenfalls lange genug, um sich wieder frisch und unternehmungslustig zu fühlen.

Er beschloß, in der bisherigen Richtung weiterzuwandern, falls sich ihm kein unüberwindbares Hindernis in den Weg stellte.

Solange er sich dicht bei der Wand hielt, konnte er sich nicht verirren. Sie war das unfehlbarste Orientierungsmittel, das er sich vorstellen konnte, solange er sie nicht aus den Augen verlor.

Dann fiel der Boden ab, zuerst kaum merklich, aber je weiter er vordrang, desto steiler. Schließlich so steil, daß er sich nicht mehr halten konnte, ohne sein Aggregat zu Hilfe zu nehmen.

Er war an dem Punkt angelangt, an dem ihm sein gesunder Verstand riet, umzukehren.

Seiner Schätzung nach hatte er vom Fuß der Brücke aus fast fünfzehn Kilometer zurückgelegt. So eine große natürliche Höhle konnte es kaum geben. Die Vermutung, der gesamte Mond bestünde aus einem riesigen Hohlraum, der von einer ungewöhnlich stabilen Kruste umgeben wurde, schien sich damit zu bestätigen.

Er schaltete sein Flugaggregat ein und stieß sich kräftig vom Boden ab.

So gewann er eine Höhe von zwanzig Metern und flog dann dicht an der Felswand vorbei in die Richtung zurück, aus der er gekommen war. Schon eine Stunde später erreichte er die Brücke und landete auf einem Vorsprung, der aus der Wand herausragte.

Der Startsprung hatte ihn auf einen Gedanken gebracht, der ihm schon längst hätte kommen sollen. Wenn sich ein Raumfahrer frei schwebend im All befand und kein Steueraggregat zur Verfügung hatte, war es üblich, daß er seine Energiepistole zur Richtungsänderung benutzte. Ihr Rückstoß genügte sogar zu einer beachtlichen Beschleunigung im schwerelosen Raum.

Hier, wo eine geringe Schwerkraft herrschte, hatte der Rückstoß der Energiepistole nicht genügt, ihn auch nur einen Meter anzuheben. Aber bei voller Funktion des Flugaggregates war Schoscholk so gut wie schwerelos; der Schub des Aggregates reichte gerade aus, die Schwerkraft des Mondes zu kompensieren.

Wenn er nun zusätzlich den Energiestrahler zu Hilfe nahm ...

Es kam auf einen Versuch an. Wenn er glückte, stand der systematischen Erforschung des Mondinneren nichts mehr im Wege, Er schaltete das Aggregat wieder ein, richtete dann die Mündung des Strahlers senkrecht nach unten und drückte den Feuerknopf ein.

Er begann mit beachtlicher Geschwindigkeit nach oben zu steigen.

Nach vier Kilometern allerdings mußte er die Ladung der Pistole erneuern. Er besaß genug der kleinen Magazine, und im Schiff konnte er sie mühelos wieder aufladen.



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