044 - Die Blutsauger von Tahiti by Larry Brent

044 - Die Blutsauger von Tahiti by Larry Brent

Autor:Larry Brent [Larry Brent]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Ein gellender Aufschrei, und Larry wirbelte herum. Was er sah, ließ das Blut in seinen Adern gefrieren. Bei dem Versuch, einen jungen Mann aus dem Schlammwall zu bergen, war ein Helfer Taikanos abgerutscht und kopfüber in die lebende Mauer aus Quallen gefallen.

Nur seine zappelnden Beine guckten noch heraus.

Der Amerikaner zögerte keine Sekunde.

Er packte den Beamten an beiden Beinen. Seine Anstrengung war vergebens. Die Kraft der Quallen, die auf dem Oberkörper lagen, drückte dagegen.

Ein Schatten tauchte neben Larry auf. Er erhielt unerwarteten Beistand. Mike Holloway. Bleich, mit tiefen eingefallenen Augen. Der dichte aschblonde Bart schien seinem zum Skelett abgemagerten Gesicht noch die letzte Fülle zu geben.

Wortlos griff er ein. Hier bedurfte es keiner langen Erklärung mehr. Die unheimliche Situation sprach für sich.

Mit gemeinsamer Anstrengung schafften sie es. Der Polizeibeamte wurde frei. Das Zappeln seiner Beine hatte aufgehört.

Der reglose Körper schleifte über den Boden. Über dem Oberkörper eine Riesenqualle, die Kopf, Schultern und Brust umschlungen hielt. Mit den Händen allein konnten sie zwar das spinnwebfeine, schleimige Gespinst zerreißen, aber wie angeklatscht lag der feuchte, zerrissene Quallenkörper über dem Gesicht. Der Mann atmete nicht mehr. Mehrere kleinere Quallen waren ihm beim Sturz in den Schlammberg in Mund und Nase gedrungen. Der Unglückliche war erstickt.

Die Männer hatten alle Hände voll zu tun. Jede Hilfskraft wurde benötigt. Und noch immer waren zu wenig da.

Larry Brent betätigte das Funksprechgerät und nahm Kontakt mit Iwan Kunaritschew auf.

»Wie ich dich kenne, hockst du jetzt vergnügt in der Jacht und paffst die Bude voll. Hier am Strand werden alle Hände gebraucht.«

»Ich weiß, Towarischtsch«, antwortete er. »Ich habe den Hubschrauber gesehen. Deinen werten Kopf konnte ich selbst durchs Fernglas noch wahrnehmen. Du sahst ziemlich käsig aus, als dein Blick auf den Strand fiel.«

»Du weißt...?«

»Ich bin selbst hier. Am äußersten Ende des Südzipfels. Es ist fürchterlich. Drei junge Frauen konnte ich bergen.«

»Ich fürchte, die Zahl der Opfer ist höher, als Taikano in diesen Minuten annimmt. Wo ist Morna?«

»Ich habe ihr strengstens verboten, das Schiff zu verlassen. Hoffentlich kommt sie nicht auf dumme Gedanken.«

»Morna ist treu. Mir jedenfalls«, entgegnete Larry frotzelnd.

»Ich habe meinen Tabak unverschlossen zurückgelassen. Und gelegentlich raucht unsere verehrte Kollegin auch ein Stäbchen.«

»Aber deine Privatsachen rührt sie nicht an, selbst wenn Hunderte von Zigaretten im ganzen Schiff herumliegen und wenn ihre eigene Packung vollkommen leer ist, Brüderchen.«

Iwan Kunaritschew atmete auf. »Dann bin ich beruhigt.«



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