01 - Miss Daisy und der Tote auf dem Eis by Carola Dunn

01 - Miss Daisy und der Tote auf dem Eis by Carola Dunn

Autor:Carola Dunn [Dunn, Carola]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783746614939
Google: Ln2pQgAACAAJ
Herausgeber: Aufbau Taschenbuch Verlag
veröffentlicht: 1997-10-14T22:00:00+00:00


9

»Es tut mir leid, Sir, ich darf Sie nicht gehen lassen.« Detective Constable Piper versperrte den Weg durch die Haustür und klang nervös, aber entschlossen.

»Unsinn, mein Bester. Sie können uns nicht aufhalten«, sagte Phillip hochmütig. Er trug seinen graubraunen Reisemantel und schlug ungeduldig die Handschuhe in die Hand. Neben ihm stand Fenella. Sie war in ein blaues Reisekostüm gekleidet, den Staubschleier ihres Hutes noch zurückgeworfen, und zupfte ihren Bruder schüchtern am Ärmel.

Als Daisy am Fuß der Treppe ankam, rief sie: »Phillip! Was geht denn hier vor?«

Er wirbelte herum. »Dieser vermaledeite Knabe versucht doch tatsächlich, mich daran zu hindern, Fenella nach Hause zu bringen. Rede du mal mit ihm, du steckst doch mit den verflixten Polizisten unter einer Decke.«

»Jetzt sei mal vernünftig, Phil, er tut doch nur seine Pflicht. Ich hab gestern gehört, wie Chief Inspecor Fletcher ihm gesagt hat, er soll niemanden wegfahren lassen. Würden Sie bitte die Türe schließen, Officer? Das zieht ja einfach schrecklich, obwohl es heute ja Gott sei Dank ein bißchen wärmer ist.«

»Jawoll, Miss!« Piper warf ihr einen Blick voll verehrender Dankbarkeit zu und drehte sich der Tür zu um sie zu schließen.

»Mr. Fletcher wird noch heute Morgen wieder zurück sein«, versicherte Daisy den Petries, »und ich bin mir sicher, daß er euch dann fahren lassen wird. Aber ich finde wirklich, ihr solltet seine Rückkehr abwarten.«

»Der alte Herr hat gesagt, ich soll Fenella nach Hause bringen«, sagte Phillip störrisch. »Ich hab ihn gestern Abend erst sehr spät am Telephon erwischt, nach diesem fürchterlichen Aufruhr, und er hat mir gesagt, ich soll sie augenblicklich nach Hause bringen.«

»Es ist doch noch so schrecklich früh am Morgen. Habt ihr überhaupt schon gefrühstückt? Wieso in aller Welt wollt ihr eigentlich schon so früh abfahren?«

»Es ist schließlich eine ganz schön weite Reise.«

»Die Straßen werden bei diesem Tauwetter einfach scheußlich sein. Bestimmt bleibt ihr auf dem Weg irgendwo im Schlamm stecken. Habt ihr nicht Verwandte oder sonst jemanden auf dem Weg nach Worcestershire? Vielleicht könnte Fenella dann ein paar Tage dort wohnen?«

»Da sind doch Tante Gertrude und Onkel Ned, Phil. Reading ist nicht so weit weg, oder? Tante Gertrude würde ich gerne besuchen, und außerdem hätte ich auch gerne mehr als nur eine Tasse Tee gefrühstückt. Daß du so drängeln mußt.« Fenella zog ihre Handschuhe ab, und Daisy sah, daß der Verlobungsring nicht mehr am Finger steckte.

»Na, meinetwegen«, murmelte Phillip. »Ich werd mal Tante Gertrude anrufen und zusehen, daß das auch in Ordnung geht. Zum Henker, Officer, dann sagen Sie dem Burschen von Lord Wentwater, daß wir später abreisen. Er möchte das Automobil wieder in die Garage stellen.«

»Jawohl, Sir.« Piper salutierte, öffnete die Tür gerade weit genug, um hindurchzuschlüpfen, und schloß sie dann fest hinter sich.

»Also komm, Fenella«, sagte Daisy, »auf ins Frühstückszimmer. Ich sterbe vor Hunger.«

Auf dem Weg zum Telephontischchen in der Ecke der Halle wandte sich Phillip um, die Stirn in tiefe Falten gelegt. »Du solltest dir wohl lieber ein Tablett auf dein Zimmer bestellen, Fenella.«

Daisy zog fragend die Augenbrauen hoch. »Ich versichere dir, daß ich gut auf sie aufpassen werde, damit sie am Frühstückstisch nicht ermordet oder auf Abwege geführt wird.



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