Zwillinge der Finsternis by Marco Sonnleitner

Zwillinge der Finsternis by Marco Sonnleitner

Autor:Marco Sonnleitner [Sonnleitner, Marco]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 9783440115480
Herausgeber: Franckh-Kosmos
veröffentlicht: 2008-08-31T22:00:00+00:00


Im Drachenhaus

Da Peter mit dem Rad zum Schrottplatz gekommen war, fuhr diesmal Bob mit seinem gelben Käfer voraus, und Sinclair folgte, obwohl er selbstverständlich auch wusste, wo die Witherspoons wohnten. Er hatte es den drei Jungen freigestellt, dorthin mitzukommen oder nicht, obwohl sie als Augenzeugen natürlich eine große Hilfe wären, wie er meinte. Aber er hätte nach den schaurigen Ereignissen der letzten Nacht auch durchaus dafür Verständnis, so der Millionär, wenn sie in Zukunft einen weiten Bogen um dieses Haus machten.

Doch Justus erklärte sich sofort bereit mitzufahren, das seien sie ihm als ihrem Auftraggeber schuldig. Peter hingegen musste unbedingt den Rasen seines Nachbarn mähen, das hätte er dem schon längst versprochen, und das Gras würde mittlerweile kniehoch wuchern, weil er es immer wieder aufgeschoben hatte.

Natürlich war das Unsinn, das wusste sowohl Bob als auch Justus. Aber keiner von beiden verlor ein Wort darüber, da sie um Peters labiles Nervenkostüm wussten und ihrem Freund nicht zumuten wollten, noch einmal in dieses Gruselhaus zurückzukehren, wenn es nicht unbedingt sein musste.

Nach etwa zwanzig Minuten hatten sie das Witherspoon’sche Anwesen erreicht, und Bob parkte seinen Wagen genau vor dem großen Eisentor, neben dem sie gestern Nacht über die Mauer gestiegen waren. Direkt hinter ihm kam Sinclair mit knirschenden Reifen zum Stehen. Dann ging der Geschäftsmann entschlossen auf den Klingelknopf zu und drückte ihn dreimal energisch.

»Ja, bitte?«, ertönte nach wenigen Sekunden eine krächzende Stimme aus einem kleinen Lautsprecher unterhalb der Klingel.

»Hier ist Arthur Sinclair!«, rief Sinclair unfreundlich in die Sprechschlitze. »Mach auf, Jeremy! Wir haben was zu bereden!«

Ein kurzes Zögern verriet, dass man auf der anderen Seite der Leitung einigermaßen erstaunt war. Aber dann ertönte das dumpfe, elektrische Summen des Türöffners. Sinclair drückte das schwere Tor quietschend auf und betrat das Grundstück, und Justus und Bob folgten ihm.

»Sie kennen sich?«, fragte Bob verwundert auf dem Weg zum Haus.

»Er und sein Bruder haben ein paar meiner Partys gecatert«, grunzte Sinclair missmutig.

Jeremy Witherspoon erwartete sie schon am Eingangsportal seines imposanten Domizils. Gestern Nacht hatten die drei ??? natürlich keinen Blick für den altehrwürdigen Familiensitz übrig gehabt, aber jetzt betrachteten Justus und Bob beeindruckt die riesige, efeuüberwucherte Fassade mit ihren Dutzenden von Fenstern. Zwei kleine Türmchen rahmten die verwitterte Frontseite ein und gaben dem alten Gebäude etwas Schlossartiges, und oben auf dem spitzen Dach wehte eine dreifarbige Fahne mit einem von unten nicht zu erkennenden Wappen im Wind.

»Unser Familienwappen«, erklärte Witherspoon freundlich, der die forschenden Blicke von Justus und Bob bemerkt hatte. »Ein gehörnter Drachen über einem lodernden Feuer – unsere englischen Vorfahren hatten einen ausgeprägten Sinn fürs Dramatische!« Der Mann lächelte und hielt den beiden Jungen die Hand zur Begrüßung hin. »Arthur, was kann ich für dich tun?«, sagte er dann bedeutend frostiger zu Sinclair.

»Du hast was, was mir gehört, Jeremy«, schnauzte Sinclair zurück.

»Sind wir heute mit dem falschen Fuß aufgestanden, oder hat jemand einen Kratzer in deinen Porsche gemacht, Arthur?«, fragte Jeremy Witherspoon eingeschnappt. »Was blökst du mich denn so an hier?«

In diesem Moment sah Justus durch die leicht offen stehende Tür im Haus einen Schatten



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