Zur besonderen Verwendung by K. H. Scheer

Zur besonderen Verwendung by K. H. Scheer

Autor:K. H. Scheer [Scheer, K. H.]
Die sprache: deu
Format: epub
Google: 8eLELwEACAAJ
Herausgeber: Moewig
veröffentlicht: 1976-10-14T22:00:00+00:00


8.

Hinter mir schnappte es leise, und ich fuhr blitzartig herum. Mit dem gewohnten, tausendfach geübten Griff hatte ich die Thermo-Rak-Automatik auf dem Halfter gerissen. Die Mündung bedrohte die beiden Männer, die zusammen mit Holy Sester durch eine Tür eingetreten waren, die ich vorher nicht bemerkt hatte.

Holy und Gutris kannte ich. Der schlanke Mann mit dem graumelierten Haar und den dunklen Augen war mir unbekannt.

Mit zusammengekniffenen Augen sah er in die drohende Mündung meiner Waffe, und in dem Augenblick wußte ich, daß ich einen Fehler gemacht hatte. Ein Wissenschaftler zieht nicht so blitzschnell, wie ich es getan hatte.

Ich räusperte mich und zauberte einen verbissenen Ausdruck auf mein Gesicht. Ehe sie noch sprechen konnten, brummte ich:

„Sie sollten bedenken, daß Sie einen recht nervösen Mann besuchen, der einige Stunden seiner Nachtruhe geopfert hat, um sich im raschen Ziehen der Waffe zu üben. Es tut mir leid, aber Sie hätten anklopfen sollen.“

Holy hatte nichts bemerkt und Gutris auch nicht. Der Fremde aber, der Mann mit den dunklen Augen, sah mich sehr aufmerksam und forschend an.

„Morset“, stellte er sich knapp vor. „Sie entwickeln ganz erstaunliche Talente, Dr. Tensin. Wenn ich bedenke, wie unglaublich schnell Sie eben Ihre Waffe gezogen haben, so scheint es mir nicht mehr unwahrscheinlich, daß es Ihnen gelungen ist, drei GWA-Beamte unschädlich zu machen.“

Die Worte hatten ironisch geklungen. Die Falte zwischen seinen Augenbrauen wollte mir nicht gefallen.

Ich musterte ihn prüfend. Langsam steckte ich die Thermo-Rak in das Schulterhalfter zurück und zog mein Jackett zurecht.

„Warum sollte Ihnen diese Tatsache auch unwahrscheinlich erscheinen“, entgegnete ich zurückhaltend. „Sie können sich wohl nicht vorstellen, wie schnell ein Mensch reagieren kann, wenn er den sicheren Tod vor Augen sieht!“

„O doch, das kann ich. Ich bin Arzt“, lächelte er unmerklich. „Inwiefern sind Sie aber der Meinung, daß Sie dem Tod ins Auge gesehen hätten? Man hatte Sie doch nicht zu einer so unangenehmen Strafe verurteilt, nicht wahr?“

Gefahr! signalisierte mein Gehirn. Wenn dieser Mensch nicht von der Hauptzentrale geschickt worden war, um mir gründlichst auf den Zahn zu fühlen, so wollte ich wirklich der echte Tensin sein.

Hank Gutris schien erstaunt zu sein. Seine Blicke irrten zwischen mir und dem angeblichen Arzt hin und her.

„Sie stellen seltsame Fragen, Doktor“, spöttelte ich. „Natürlich hatte man mich nicht zum Tode verurteilt, was den GWA-Leuten aber offensichtlich gleichgültig war. Hat man Ihnen nicht berichtet, daß mir einer eine Spritze geben wollte? Ich hatte das Gefühl, dem Tod ins Auge zu sehen, und deshalb habe ich gehandelt. Sagen Sie nur nicht, das paßte Ihnen oder der Zentrale nicht.“

„Aber, aber, ganz im Gegenteil, Doktor“, meinte er sachlich. „Sie sind uns entgegengekommen, zumal wir noch gar nicht genau wußten, welche Maßnahmen wir hätten einleiten müssen, um Sie aus dem Gefängnis auf den Nevada-Fields herauszuholen.“

„Na also, warum fragen Sie da so eigenartig?“ zischte ich wütend.

„Es tut mir leid, wenn Sie es so auffassen sollten. Ich habe den Auftrag erhalten, nähere Erkundigungen einzuziehen, die ich von Ihnen wohl in ausführlicher Form erhalten kann. Der Bericht unseres lieben Hank Gutris war etwas unklar, verstehen Sie?“

Ich warf dem bulligen Mann



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