Zementfreie Hüftendoprothese: lateraler Zugang nach Bauer by Christian Lüring

Zementfreie Hüftendoprothese: lateraler Zugang nach Bauer by Christian Lüring

Autor:Christian Lüring
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Springer Berlin Heidelberg, Berlin, Heidelberg


Abb. 1.10Schenkelhalsresektion

Pfannenpräparation

Das Bein wird in die Streckstellung überführt. Es wird der sogenannte vordere Pfannenrandhaken eingesetzt, der ein großer geschwungener Hohmann-Hebel sein sollte. Ein weiterer unterer Pfannenrandhaken (manchmal „Easy Rider“ genannt) wird eingesetzt, der den Schenkelhals nach kaudal/dorsal drängt, so dass die Pfanne nun gut dargestellt ist (Abb. 1.11). Insbesondere bei weichem Knochen sollte der erste Assistent darauf achten, dass der Haken gut auf der Resektionsebene aufliegt und dort die Kortikalis nicht deformiert. Je nach Weichteilverhältnissen kann es sich anbieten, einen dritten stumpfen Hohmann-Hebel an den kaudalen Pfannenrand in Richtung Foramen obturatorium zu setzen. Reste des in aller Regel degenerativ veränderten Labrum glenoidale werden reseziert und Osteophyten bei Bedarf abgetragen. Anschließend wird das Ligamentum capitis femuris aus der Fossa acetabuli reseziert. Typischerweise kommt es hier zu Blutungen – diese sollten gestillt werden. Nun kann mit der ersten Pfannenfräse die Pfanne entsprechend der digitalen Planung aufgefräst werden. Hier ist darauf zu achten, dass die entsprechende Anteversion von ca. 10-15° in der Sagittalebene und die entsprechende Inklination von ca. 45-55° in der Frontalebene eingehalten werden, um das knöcherne Lager optimal vorzubereiten. Es ist darüber hinaus darauf zu achten, dass der vordere und hintere Pfannenrand gleichmäßig gefräst werden (Abb. 1.12a-c). Typischerweise wird die Fräse nach anterior abgedrängt, so dass nicht selten mehr vom vorderen als vom hinteren Pfannenrand gefräst wird. Dieses sollte unbedingt vermieden werden. Mit Fräsen aufsteigender Größe kann jetzt das Pfannenlager vorbereitet werden. Ziel ist es, dass die Sklerose bis in den subchondralen Bereich aufgefräst ist und die spongiöse Fläche zur Darstellung kommt. Wenn punktförmige Blutungen auftreten, ist in aller Regel die richtige Größe erreicht. Man erkennt die optimale Größe auch daran, dass die Fräse schwerer läuft und sich besser im Knochen verzahnt. Der Autor verwendet keine Probepfannen, um das Pressfit der Pfanne nicht aufzuheben. Wahlweise können diese aber Verwendung finden, um die richtige Größe der Pfanne zu überprüfen. Je nach Knochenverhältnissen kann „line to line“ gefräst werden, d.h. die Größe der zu implantierenden Pfanne wird auch gefräst (52er Fräse, 52er Originalpfanne). Der Autor bevorzugt es, 1 mm kleiner zu fräsen als im Original eingeschlagen wird. Auf diese Weise wird ein noch besseres Pressfit erreicht.

Abb. 1.11Darstellung der Pfanne mit 2 Hohmann-Hebeln



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.