Xeelee 3: Flux by Baxter Stephen

Xeelee 3: Flux by Baxter Stephen

Autor:Baxter, Stephen [Baxter, Stephen]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


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14

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»XEELEE.«

Inmitten der Ruinen der Decken-Farm wiegte Hork den Kopf seines Vaters im Schoß. Mit einem Ausdruck der Verzweiflung und des Zorns schaute der bärtige Mann zu Muub auf.

Muub untersuchte den zerschmetterten Körper von Hork, dem Vorsitzenden des Komitees von Parz; er war entschlossen, die Gefahr, in der er sich befand, zu ignorieren – er mußte nämlich ständig damit rechnen, daß der heilige Zorn des jüngeren Hork sich gegen ihn richtete – und diesen Mann einzig als Patienten zu betrachten.

Gleich nachdem die Nachricht vom Störfall in Parz eingetroffen war, hatte der um das Leben seines Vaters bangende Hork nach Muub schicken lassen. Und nun, nicht einmal einen Tag danach, befanden sie sich hier auf der experimentellen Krusten-Farm.

Der kleine Sanitäts-Bereich war von der Katastrophe sichtlich überfordert. Das Personal hatte Muub bei seiner Ankunft mit einer bizarren Mischung aus Erleichterung und Furcht begrüßt – einerseits waren sie froh, daß man ihnen die Verantwortung für den verwundeten Vorsitzenden abnahm, andererseits fürchteten sie sich vor den Konsequenzen, falls man ihnen Inkompetenz vorwarf. Nun, die Leute hatten eindeutig ihr Bestes gegeben, und Muub bezweifelte sogar, daß Hork im Krankenhaus zur Allgemeinen Wohlfahrt besser versorgt worden wäre. Doch die Mühe der Sanitäter war umsonst gewesen, wie Muub auf den ersten Blick erkannte. Der große, filigrane Schädel des Komitee-Vorsitzenden war zertrümmert worden.

Eine Wache schwebte mit schußbereiter Armbrust über dem Körper und beobachtete Muub verstohlen.

Hork sah zu Muub auf; dieser erkannte Bitterkeit, Sorge und Entschlossenheit in Horks rundem, harten Gesicht. Er versuchte, das Interesse, das die Wache für seine Bewegungen zeigte, zu ignorieren. Schließlich war Hork ein trauernder Sohn, sagte er sich. »Sir«, sagte er schleppend. »Er ist tot. Es tut mir leid. Ich …«

Horks Augen lagen tief in den Höhlen. »Das sehe ich selbst, verdammt.« Er ließ den Blick über den zerschmetterten Körper seines Vaters schweifen und zupfte an der edlen Robe des Vorsitzenden.

»Die Leute hatten Angst, es Ihnen zu sagen«, meinte Muub.

»Haben sie denn Grund, sich zu fürchten?«

Muub versuchte einzuschätzen, in welcher Stimmung Hork sich befand. Er gestand sich ohne Umschweife ein, daß er nicht zögern würde, die unglücklichen Sanitäter ans Messer zu liefern, wenn er damit den eigenen Hals aus der Schlinge ziehen konnte. Doch ungeachtet des Schocks wirkte Hork durchaus rational. Im Grunde seines Herzens war er kein rachsüchtiger Mensch. »Nein. Sie haben ihr Bestes gegeben.«

Hork strich über das dünne, gelbe Haar seines Vaters. »Richte ihnen aus, ich wüßte ihre Bemühungen zu schätzen und sie müßten wegen dieser Sache nicht mit Konsequenzen rechnen … und sorge dafür, daß sie sich auch um die anderen Verwundeten kümmern.«

»Natürlich.« Es wartete viel Arbeit auf die Sanitäter. Während der Luft-Wagen unter dem verwüsteten Hinterland entlanggeflogen war, hatte Muub erschütternde Bilder von zerstörten Feldern – wobei Kulis und entwurzelte Weizenhalme in der stillen Luft trieben – und explodierten Häusern gesehen. Luft-Schweine hatten sich über die Leichen hergemacht. Ihn schauderte. »Wahrscheinlich werde ich nicht mit Ihnen zurückfliegen können, Sir. Hier ist noch sehr viel zu tun; wir müssen alle Verwundeten finden und versorgen, bevor …«

»Nein.« Hork streichelte noch immer den Kopf seines Vaters, doch seine Stimme war fest und geschäftsmäßig.



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