Wie zaehme ich einen Herzensbrecher [21.11.14] by Jules Bennett

Wie zaehme ich einen Herzensbrecher [21.11.14] by Jules Bennett

Autor:Jules Bennett [Bennett, Jules]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Baccara
ISBN: 9783733720742
Barnesnoble:
Herausgeber: CORA Verlag GmbH & Co. KG
veröffentlicht: 2014-10-20T22:00:00+00:00


9. KAPITEL

Immer noch leise schniefend wischte sich Piper über die feuchten Wangen, als sie in ihre Einfahrt einbog. Nun arbeitete sie schon so lange als Sanitäterin, und immer noch hatte sie sich nicht an den Tod gewöhnt. Wie oft hatte sie erlebt, dass die Verletzten auf dem Weg ins Krankenhaus starben, und doch empfand sie jeden toten Patienten als persönliches Versagen.

Was wäre, wenn … Wenn doch nur … Diese Fragen stellte sie sich immer wieder. Wenn sie früher gekommen wären … wenn die anderen Autos den Krankenwagen nicht blockiert hätten … In vielen Fällen ging es nur um wenige Minuten, und an diesem Tag waren sie leider wenige Augenblicke zu spät gekommen.

Auch wenn Piper sich immer wieder sagte, dass sie bei diesem Patienten sowieso nichts mehr hätte tun können, sie wurde ihre Schuldgefühle einfach nicht los. Denn dies war ein junger Mann gewesen, Vater von einem Baby, der beim Laufen plötzlich starke Schmerzen in der Brust gehabt hatte und kurz danach zusammengebrochen war. Das entsetzte Gesicht seiner Frau, ihre Verzweiflung und Fassungslosigkeit würde Piper nicht so schnell vergessen.

Nein, das Leben war nicht fair, und Piper konnte die schlechten Nachrichten kaum noch ertragen. Auch Alex’ Zustand war unverändert. Seit ein paar Tagen war er wieder zu Hause, und man hatte die Hoffnung, dass die vertraute Umgebung etwas Positives bei ihm bewirkte.

Cara war ständig an seiner Seite. Sie sah elend aus, und Piper wusste, dass sie sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. Aber Cara klammerte sich an die schwindende Hoffnung, dass ihr Verlobter sich eines Tages wieder an alles erinnerte und sie ihr altes, glückliches Leben wieder aufnehmen konnten.

Piper parkte direkt vor der Garage, griff nach ihrer Tasche und stieg aus. Erst jetzt fiel ihr auf, dass Ryans Pick-up hinter dem Haus stand. Der vordere Teil der Kühlerhaube war zu sehen. Schnell ging sie um das Haus herum. Die hintere Tür stand weit offen, Heavy-Metal-Klänge, Ryans Lieblingsmusik, dröhnten heraus. Gott sei Dank hatte sie keine unmittelbaren Nachbarn.

Wie kann er sich nur für so was begeistern? fragte sie sich nicht zum ersten Mal. Na ja, in Bezug auf Musik hatten sie eben einen sehr unterschiedlichen Geschmack, aber wenn das das Einzige war, konnte sie sich nicht beschweren. Sie trat in die Küche und ließ vor Überraschung die Tasche fallen. Was war das? In diesem Augenblick drehte Ryan sich um, grinste und stellte das Radio leiser.

„Ich habe noch nicht mit dir gerechnet“, sagte er und wischte sich den Schweiß von der Stirn. „Ich wollte das doch fertig machen.“

Piper wusste nicht, wo sie zuerst hinschauen sollte. Auf Ryan, der mit nacktem muskulösen Oberkörper vor ihr stand, oder auf die Küchenschränke, die er eingebaut hatte. Denn es waren nicht irgendwelche Küchenschränke, sondern genau die, die sie in dem Katalog so bewundert hatte, sich aber nicht leisten konnte.

Das war zu viel. Wegen all der Aufregung an diesem Tag war sie sowieso nah am Wasser gebaut. Und so spürte sie, wie ihr wieder die Tränen kamen. Auch wenn es Freudentränen waren, versuchte sie sie zu unterdrücken.



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