Wie der Soldat das Grammofon repariert - Roman by Sa a Stani ic

Wie der Soldat das Grammofon repariert - Roman by Sa a Stani ic

Autor:Sa a Stani ic
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: PeP eBooks
veröffentlicht: 2011-04-20T00:00:00+00:00


Als alles gut war

von Aleksandar Krsmanović

Mit einem Vorwort von Oma Katarina

und einem Aufsatz für Herrn Fazlagić

Für meinen Opa Slavko

Aleksandar, du warst vier. Du hast bei uns geschlafen. Zwischen Opa und mir. Hattest du so am liebsten. Opa musste früh weg. Parteikomitee. Du hast gequengelt. Du wolltest mit. Er hat dir etwas zugeflüstert. Du bist ruhig geworden. Hast gelacht, gelacht hast du. Deine Mutter ist später zu uns gekommen. Sie wollte mit dir zum Frisör. Sie wusste, dass Opa nicht da war. Sonst nahm er dich immer mit. Und dann kam nichts weg. Den Denkern fallen Haare in die Stirn. So war dein Opa. Mama und ich sind in die Nachbarschaft auf einen Kaffee. Zu Amela. Zeitverschwendung, hast du gesagt. Du bist oben geblieben. Du hast deine kleinen Autos sortiert. Du hast mit ihnen nie richtig gespielt, hast sie immer nur umgeparkt. Zu jedem Auto hast du etwas erfunden. Wo es herkommt. Wer es fährt. Welche Probleme die zickige Fahrerfrau hat. Der Auspuff vom Porsche hat Partisanenlieder geröhrt. Wir sind nach einer Stunde zurückgekommen. Die Autos waren nicht geordnet. Sie lagen einfach da. Du lagst da, vor Slavkos Sofa. Du hast ferngesehen. Der Ton war leise und die Autos nicht in Ordnung. Du hast den Fernseher ausgeschaltet. Du hast dir das Haar aus der Stirn gestrichen. Die Autos lagen herum. Ich habe die Vase sofort gesehen. Dass sie nicht da war, auf dem Fensterbrett. Und nirgendwo sonst. Auch hast du nicht gesaugt. Weil du vor Staubsaugern Angst hattest. Vor Waschmaschinen auch. Die winzigen Scherben im Teppich. Du hast danach nie von der Vase gesprochen. Ich habe danach nie von der Vase gesprochen. Und Opa ist die Vase wahrscheinlich nie aufgefallen. Dass sie nicht mehr da war. Obwohl sie sein Geschenk war. Das wusstest du. Er hat drei Tage lang Blumen für mich gepflückt. Er hat die ganze Wohnung mit Blumen ausgeschmückt. Ich habe nie davor und nie danach so viele Blumen auf einmal gesehen. Und in der Vase war roter Mohn gewesen. Die Autos lagen da. Du hast dich angezogen. Ich habe dich angesehen. Du hast gesagt, dass ihr jetzt zum Frisör geht. Deine Mutter hat sich gewundert. Ich habe nichts gesagt. Ich habe dich nicht auf die Stirn geküsst. Ich habe dir nicht gesagt, dass es am Abend warme Milch geben wird. Du hast immer genau zwölf Minuten gewartet und dann hast du warme Milch getrunken. Ich habe dir nicht gesagt, dass alles in Ordnung ist. Dir nicht gesagt, dass du ein Kind bist. Dir nicht gesagt, dass du unsere Sonne bist und wegen ein paar Scherben keine Angst haben musst. Dir nicht gesagt, wie ich mich freue, wenn du zwischen Opa und mir schläfst. Und dir nicht gesagt, wie ich mich freue, dass du jeden Tag mit fünf Fragen beginnst. Bevor du uns guten Morgen wünschst, fünf Fragen. Was hast du bloß immer in deinen Träumen gemacht? Ich habe dir nicht gesagt, dass alles gut ist. Ihr seid gegangen. Ich habe die Milch aufgesetzt. Ich habe deine kleinen Autos umgeparkt.



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