WELTFREMD (German Edition) by Hilmer Manuel

WELTFREMD (German Edition) by Hilmer Manuel

Autor:Hilmer, Manuel [Hilmer, Manuel]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: neobooks Self-Publishing
veröffentlicht: 2014-06-05T22:00:00+00:00


Kapitel 6

1

Das Telefon klingelte.

Theo stand auf und ging ins Wohnzimmer.

Er nahm das Mobilteil aus der Station.

„Bei Schramm.“

„Wer ist denn dran?“, sagte eine bassige Männerstimme, die ihm bekannt vorkam.

„Äh ...“

„Ich erlöse dich, Theo. Ich bin’s nur, Ole.“

„Bist du draußen?“

Daheim hatte er sagen wollen. Er spürte, wie sein Herz schneller schlug.

„Ich bin bei meinen Eltern, ja. Der Gerichts-Futzi hat mich gehen lassen. Ich habe alles da.“

Er hatte alles da. Theo hätte fragen können, was, aber das brauchte er eigentlich nicht. Salvia Divinorum.

Theos Chance. Zurück. In seine Welt.

„Bei deinen Eltern?“, fragte Theo.

„Ja. Kannst du kommen?“, fragte Ole.

„Zu deinen Eltern?“

„Ja-ha.“

Theo schnaubte in den Hörer. Er wollte das Zeug tatsächlich bei seinen Eltern rauchen. Die Psychoedukation schien voll angeschlagen zu haben bei Ole.

„Du hattest doch gesagt, dass wir das bei dir daheim machen können“, sagte

Theo.

„Ich bin ja hier daheim. Vorübergehend. Meine Alten sind grad nicht da.“

Prima. Theo stellte sich vor, wie sie bei Oles Eltern daheim die Bong rauchten, am besten in deren Hobbyraum, vor der zerbrochenen Scheibe ein Pappkarton, dann plötzlich Oles Vater, der doch gerade heimkam, „Hallo Papa, sorry wegen der Bong, das ist Theo, du kennst ihn sicher noch, wir wollen ihn zurück in seine Galaxie bringen“.

Nein danke.

„Komm lieber her. Hier zu Norberts Wohnung.“

Ole schwieg.

„Bitte.“

„Okay, aber ich fahr echt ungern mit dem Zeug durch die Stadt.“

„Danke! Möge die Macht mit dir sein.“

Ole lachte.

„Und wo wohnt dein Meister?“

Theo sagte ihm die Adresse und legte auf. Spürte sein Herz schlagen, jetzt war es also so weit. Theo sollte sich eigentlich freuen, aber – er hatte Angst. Weil er nur auf dieses Pferd gesetzt hatte. Und das Rennen gleich begann.

Er sah aus dem Fenster, auf das gegenüberliegende Haus. In Haidhausen sah man immer nur Häuser.

Theo hätte jetzt gerne den Horizont gesehen.



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