Weber, David - Nimue Alban 1 by Operation Arche

Weber, David - Nimue Alban 1 by Operation Arche

Autor:Operation Arche [Arche, Operation]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Wenn wir ihn nur anhand dieser Informationen des

Hochverrats bezichtigen, dann müssen wir die Hälfte

des ganzen Adels von Charis gleich mit anklagen!«

»Genau deswegen habe ich ihn auch noch nicht des Hochverrats bezichtigt«, gab Wave Thunder jetzt

deutlich schärfer zurück. »Ich sagte, es seien Kleinigkeiten, und niemand wird jemanden von der Stellung

des Herzogs anhand derartig unbedeutender Spuren

des Hochverrats bezichtigen. Nicht, wenn er der Krone so nahe steht und so offen und mit derartigem Nachdruck stets den König unterstützt hat. Aber das ändert nichts an den Berichten, die ich erhalten habe, und es macht auch Seijin Merlin nicht zwangsläufig zu einem Lügner. Und das …« – der Baron blickte Gray Harbor

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geradewegs in die Augen – »… ist exakt das, was zu

sein Sie ihn bezichtigen.«

»Hat er den Herzog nicht gerade eben deutlich

schlimmerer Dinge bezichtigt?«, gab Gray Harbor

scharf zurück.

»Ja, das hat er«, sagte Wave Thunder, und nun

klang seine Stimme noch tonloser als eben Merlins.

»Und wenn er recht hat?«

»Diese Vorstellung ist einfach ungeheuerlich!«

»Was nicht bedeutet, dass sie falsch sein muss«,

gab Wave Thunder unerschütterlich zurück. »Das

liegt in meiner Verantwortung, Rayjhis. Ich möchte nicht, dass Seijin Merlin recht hat, was den Herzog betrifft, aber es liegt in meiner Verantwortung, zumindest in Erwägung zu ziehen, dass er recht haben

könnte. Und es liegt in Ihrer Verantwortung, mich meine Arbeit erledigen zu lassen und genau das herauszufinden.«

Einige Sekunden lang schaute Gray Harbor ihn

nur verbittert an. Dann schaute er wieder zu Merlin

hinüber, und in seinen Augen blitzte unverhohlener

Zorn.

»Also gut«, sagte er dann mit rauer Stimme. »Dann

machen Sie Ihre Arbeit, Bynzhamyn. Und sobald Sie bewiesen haben, dass an all dem kein einziges Wort

wahr ist, dann ›machen Sie Ihre Arbeit‹ weiter und

unterziehen Sie auch diesen Mann hier genauestens einer entsprechenden Überprüfung! Was mich betrifft, habe ich im Augenblick anderes zu erledigen.«

Er erhob sich, nickte kurz und immer noch unver-

kennbar zornig Wave Thunder zu, dann verließ er

mit großen Schritten das Gemach, ohne Merlin auch

nur noch eines einzigen Blickes zu würdigen.

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.IX.

Baron Wave Thunders Büro,

Tellesberg

»Ich bedaure, aber es sieht so aus, als … könnte doch etwas daran stimmen, Mein Lord.«

Bynzhamyn Raice lehnte sich in seinem Sessel zu-

rück, seine Miene wirkte alles andere als glücklich. Sir Rhyzhard Seafarmer, sein Stellvertreter, blickte ähnlich unglücklich drein. In erster Linie war Sir Rhyzhard für Wave Thunders Spionageabwehrdienst ver-

antwortlich (obschon auch dieser Begriff auf Safe-

hold noch nicht erneut erfunden worden war). Er

war der Untergebene, dem Wave Thunder von allen

am meisten vertraute – sowohl was dessen Treue be-

traf, als auch dessen Urteilsvermögen –, und er war

ein äußerst intelligenter Mann. Wave Thunder hatte

ihm nicht verraten, wer den Herzog des Hochverrats

bezichtigt hatte, doch der Baron war recht zuversichtlich, dass Seafarmer von allein darauf gekommen

war. Sir Rhyzhard allerdings hatte sein halbes Leben lang Erfahrungen damit gemacht, keine Fragen nach

Dingen zu stellen, die er nicht wissen sollte, und

auch diese Verschwiegenheit trug zweifellos zu dem

hohen Ansehen bei, das er bei Wave Thunder genoss.

Die letzten zwei Tage hatte Seafarmer damit ver-

bracht, sämtliche Informationen durchzuarbeiten,

die ihnen über den Herzog von Tirian vorlagen –

selbst noch das kleinste Stückchen. Mehr als einmal

hatte der Herzog eng mit Wave Thunder – und auch

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mit Seafarmer selbst



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