Wallfahrt des Feuers by Justin D Hill

Wallfahrt des Feuers by Justin D Hill

Autor:Justin D Hill
Die sprache: deu
Format: mobi, epub
veröffentlicht: 2023-08-14T15:25:21+00:00


III

Drei Landungsschiffe sanken in den tobenden Staubsturm hinab. Sie bebten und zitterten unter der Wucht der Elemente, während die Piloten Stunden damit zubrachten, immer wieder das Meer aus Geröll und Rost zu überfliegen und nach dem Ort Ausschau zu halten, den Dovere ihnen beschrieben hatte.

Die Piloten flogen allein mithilfe der Instrumente und blieben mit ihren Maschinen dicht genug über dem Boden, dass die Auguren die Oberfläche abtasten konnten. Aber der Sturm machte eine gründliche Suche unmöglich.

Palatin Albreda lauschte mit zunehmender Verzweiflung dem Voxverkehr. Sie betete und zum ersten Mal hatte sie das Gefühl, dass ihr Gebet erhört wurde.

»Wir werden landen!«, beschloss sie und gab dem Piloten die entsprechende Anweisung.

Der Flieger setzte unsanft auf.

Palatin Albreda führte eine Gruppe Celestias hinaus auf die Oberfläche. Es war derselbe Schutt, auf den Helewises Expedition gestoßen war, eine Mischung aus Knochen und verbranntem Fels.

Albreda führte die Celestias vom Flieger fort. Durch den Sturm sahen sie einen Schemen, der sich dunkel vor dem Horizont abzeichnete.

Sie stemmten sich gegen den staubigen Wind und die Servos ihrer Rüstungen heulten vor Anstrengung.

Als sie näher kamen, erkannte Albreda, dass es sich um ein Gebäude handelte. Um eine Pyramide. Ihr Herz schlug schneller, aber als sie den Fuß des Bauwerks erreichten, sah sie durch den wogenden Staub, dass es aus Schädeln errichtet worden war.

Sie weigerte sich, die Hoffnung aufzugeben.

Der Schädelhaufen erhob sich wie ein Berg vor Albreda. Sie betrat die unterste Stufe und die Schädel splitterten und brachen unter ihrem Gewicht weg.

»Die Menschen sind niedergemetzelt worden«, voxte sie ihrer Gruppe, als ihr das ganze Ausmaß der Verwüstung bewusst wurde. »So viel Leid.« Sie sank auf die Knie. Flüssige Bäche aus geschmolzenem Gold rannen aus den Rissen und sie zog einen behauenen Steinbrocken aus der Asche.

Es war das Fragment eines Wasserspeiers, das Gesicht einer Schwester mit dem Bild eines brennenden Herzens darauf.

»Dies ist die Stelle«, voxte sie. »Hier ist Aoid beigesetzt worden.«

Mit lang anhaltenden Meltersalven brannten sie die Schädel fort. Es dauerte Stunden, bis sie soliden Halt fanden und auf eine intakte Steinstufe stießen, die allerdings kein Teil der Verkleidung, sondern der darunterliegenden Konstruktion war. Schließlich entdeckten sie einen Tunnel und befreiten den Zugang von Schädeln und Schutt.

Bèle wollte zuerst gehen, aber Albreda ließ das nicht zu.

Der Wind fuhr stöhnend in den Eingang des Tunnels. Albreda wischte sich den Staub von den Helmlinsen, als sie den dunklen Gang betrat. Er war breit genug, um zwei Rhinos nebeneinander Platz zu bieten. Die Wände waren mit den Abbildungen von kämpfenden Schwestern bedeckt. Ihre Köpfe waren herausgeschlagen und die Szenen mit profanen Symbolen beschmiert worden.

Das Tosen des Sturms verklang, als sie weiter in das alte Gebäude vordrangen. Der Tunnel endete nach einer Biegung vor einer verunstalteten Tür.

Der Name über der Tür bestätigte ihre schlimmsten Befürchtungen. Aoids Sepulcrum, stand dort.

»Das ist es«, sagte Bèle.

Albreda nickte. Die Tür zur Gruft war mit Meltern aufgebrochen worden.

Bèle streckte die Hand aus, um die Palatin zurückzuhalten.

»Nein«, sagte Albreda. »Wir müssen hinein und es bezeugen.«

Albreda stand in der Mitte der gewölbten Grabkammer und sah sich um. Sie spürte, wie ihr Atem stockte.



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