Viehl, S.L. - Stardoc 02 - Der Klon by Viehl S.L
Autor:Viehl, S.L. [S.L., Viehl]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: babylon
veröffentlicht: 2013-05-28T04:00:00+00:00
12 Sie, die bewahrt
Ich meldete mich auf der Krankenstation, machte Visite und sprach mit Squilyp und Adaola. Es war unmöglich, die ganze Sache zu erklären. Aber das machte keinen Unterschied. Den mitleidigen Blicken zufolge, die man mir zuwarf, wussten es anscheinend ohnehin schon alle. Ich bat Squilyp, die Schwestern zu unterstützen, bis ich wiederkam. Er war höflich und gab vor, dass er meine erfundenen Entschuldigungen glaubte.
Ich ging in mein Quartier; schickte eine Nachricht an den Kapitän; traf letzte Vorbereitungen.
Diesmal erwischte ich einen funktionierenden Gyrolift und kehrte auf Deck Siebenundzwanzig zurück. Die beiden Wachen waren verdächtigerweise abwesend. Man hatte mir Hinweise auf der Konsole zurückgelassen, wie ich in den Gefängnisbereich hineinkam.
Xonea stand immer noch an der gleichen Stelle, an der ich ihn zurückgelassen habe. Er riss die Augen auf, als ich hereinkam. Wahrscheinlich hatte er erwartet, dass ich nicht zurückkam. Es würde noch ein paar Überraschungen für ihn geben.
»Cherijo.«
»Xonea.« Ich drückte einige Knöpfe auf der Anzeige und deaktivierte so den Schließmechanismus des Gitters. »Bist du bereit, es durchzuziehen?«
Er lächelte, als ich die Zelle betrat und das Gitter hinter mir wieder verschloss. »Das hört sich an, als würdest du dich auf eine Operation vorbereiten.«
»Operieren macht mehr Spaß.«
»Vielleicht.« Er kam zu mir und legte seine riesigen Hände auf meine Schultern. »Vielleicht aber auch nicht.«
Er beugte sich vor und berührte mit den Lippen die Oberseite meines Kopfes. »Ich bin geehrt.«
»Jaja.« Ich wollte es nicht tun. Es erinnert mich daran, wie Kao mich Erwählt hatte. Übrigens der schönste Tag in meinem Leben. »Wie geht es deinem Bauch?«
Er ignorierte meine Frage und strich mir übers Haar. »Ich werde dir nicht wehtun, Cherijo.«
»Dein ClanBruder hat das Gleiche gesagt.« Eine einzelne Träne fiel von meinen Wimpern. Oh, um Himmels willen, ich wollte jetzt nicht weinen. Ich wollte klinisch sein; abgeklärt; auf einem anderen Schiff, eintausend Lichtjahre von der Sunlace entfernt.
»Okay.« Ich atmete tief durch. »Xonea Torin, ich Erwähle dich.«
»Cherijo.« Er wischte einen kleinen Tropfen mit seinem Daumen weg. »Schau mich an.«
Ich tat es. Seine Finger lösten den Verschluss meines Vocolliers und nahmen es von meinem Hals. Er tat das Gleiche mit seinem und legte beide auf den Boden.
»Dumme Idee«, sagte ich. »Wie willst du jetzt verstehen, was ich sage, wenn ich dir klarmache, dass wir keinen Sex haben werden?«
»Schi-Ri-oooh«, sagte Xonea und wickelte seine weiche, jorenianische Sprache vorsichtig um die gutturalen Silben. Er sprach Terranisch. »Ieech liee-bä dieech.« Er berührte meine Lippen mit den Fingern. »Ieech haaa-bä dieech immäär ge-lieebt.«
Er hatte genug von meiner Sprache gelernt, um mir das zu sagen. Weil es im Jorenianischen kein Wort für ›Liebe‹ gab.
Ich hatte meine ersten sexuellen Erfahrungen mit Kao gemacht, unmittelbar nachdem er mich Erwählt hatte. Seitdem war ich mit niemandem mehr intim gewesen, mit Ausnahme von Duncan Reever, und das war unter Zwang geschehen. Jetzt hatte ich Xonea Erwählt, der eine Hochzeitsnacht erwartete.
Ich musste dringend an meinen Beziehungen zu Männern arbeiten.
Etwas Kühles und Metallisches legte sich um meinen Hals. Xonea legte unsere Vocolliers wieder an. Seine Finger lösten meinen Zopf und dann den Kriegerknoten in seinem Haar. Ein schwarzer Strom floss über seine Schultern.
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