Verletzungen by Susan Wright

Verletzungen by Susan Wright

Autor:Susan Wright
Die sprache: deu
Format: epub


»Ich bin nicht imstande gewesen, einen Kom-Kontakt mit meinem Schiff herzustellen«, wandte sich Janeway an Milla.

»So was passiert«, erwiderte die Assistentin. »Das Kartell kontrolliert die Kommunikation in der Nabe, und manchmal blockiert es bestimmte Sendungen.«

»Seit fast einem Tag hat meine Crew nichts mehr von mir gehört. Können Sie mir irgendwie die Möglichkeit geben, eine Nachricht zu übermitteln?«

»Während des Turniers?« Milla hob eine Sehlinse, die an einem langen Stock befestigt war, und spähte hindurch. Ihr cremefarbenes Haar wies kunstvoll gedrehte Locken auf, die weit den Rücken hinabreichten. »Mal sehen, was ich nachher für Sie tun kann. Warum genießen Sie nicht einfach dieses Erlebnis? Nur wenige Außenweltler bekommen Gelegenheit, bei einem unserer Turniere zuzusehen.«

Janeway seufzte und sah sich in dem großen Saal um. Die Decke war konkav, ebenso wie der Boden, was sie verwirrend fand, wenn ihr Blick nicht der Mitte galt.

Der gewölbte Boden schien die Tutopaner nicht zu stören. Sie bildeten kleine Gruppen, wanderten umher oder saßen auf gepolsterten Bänken an den Wänden.

Janeway konnte überhaupt kein Turnier irgendeiner Art erkennen – bis sie durch das Visier sah, das Andross ihr geliehen hatte. Daraufhin erschienen plötzlich schimmernde Farben und bunte Lichter, die miteinander verbundene Kreise formten. In der Mitte bemerkte sie einen großen, weißen Bereich. Das Visier offenbarte ihr auch die mobilen holographischen Symbole: Sie veränderten ihre Position, wenn jemand zu einer Verbindungsstelle der Kreise trat.

Janeway schritt zu einer solchen Stelle, doch das entsprechende Hologramm reagierte nicht.

»Warum bewegt es sich nicht?« fragte sie die Assistentin.

Milla hob ihre Sehlinse. »Es bewegt sich nur dann, wenn Sie die einzige Person an der Verbindungsstelle sind. Manchmal warten Leute ewig und verhalten sich so, als hätten sie überhaupt kein Interesse an dem Spiel – um die anderen Teilnehmer zu täuschen.« Sie ließ die Linse wieder sinken und zuckte mit den Schultern. »Für gewöhnlich spiele ich nicht mit Hamilts Leuten.

Sie nehmen dies alles viel zu ernst.«

Milla ging fort, und in ihrem schleierartigen Gewand erweckte sie den Eindruck, über den Boden hinwegzugleiten. Janeway nahm das Visier von den Augen, überließ es der seidenen Schnur an ihrem Hals und beobachtete einen Raum, aus dem nun die meisten Farben verschwunden waren. Die Gruppen der Tutopaner bestanden nicht nur aus Spielern, sondern auch aus Beobachtern und Neugierigen. Viele von ihnen sprachen miteinander und achteten nicht auf die bunten Kreise und Holo-Symbole.

Janeway verstand nun, warum Andross darauf bestanden hatte, daß Torres und sie beigefarbene Kleidung trugen. Sie hielt die Sachen nicht für besonders schick, aber sie ermöglichten es wenigstens, entschlossen und energisch zu wirken.

Torres näherte sich, wirkte enttäuscht und auch verärgert. »Was für ein dummes Spiel«, knurrte sie.

Janeway unterdrückte ein Lächeln. »Ich bitte Sie, Lieutenant.

Denken Sie mal daran, wie albern einige unserer Spiele aus der Perspektive von Aliens aussähen.«

»Beim Krocket gibt es wenigstens einen Sieger«, erwiderte Torres.

»Das dürfte auch hier der Fall sein, wenn auch nach anderen Maßstäben.«

»Ich finde das alles sinnlos. Einerseits legen die Tutopaner großen Wert auf Regeln und dergleichen – und andererseits scheint hier der Zufall ein besonders wichtiger Faktor zu sein.

Niemand weiß, wer als nächster etwas bewegt.«

»Vielleicht handelt es sich dabei um ein Gegengewicht zum reglementierten tutopanischen Leben.



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