Verflixt, vertauscht, verliebt (German Edition) by Natalie Standiford

Verflixt, vertauscht, verliebt (German Edition) by Natalie Standiford

Autor:Natalie Standiford [Standiford, Natalie]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Carlsen
veröffentlicht: 2014-12-29T00:00:00+00:00


Die Besetzungsliste

»Seid gegrüßt, Eure Hoheit, Prinzessin Barbie.« Ben machte eine tiefe Verbeugung vor mir und berührte mit der Hand den Boden, als ich auf dem Weg zum Abendessen an ihm vorbeiging.

Ich war absolut nicht in der Stimmung für solche Sprüche. »Du solltest dich wirklich vor mir verbeugen«, sagte ich. »Ich verdiene es nämlich. Schließlich bin ich die beste Verbündete, die du in dieser Familie hast.«

Ben hob überrascht den Kopf. Das war nicht die Art Antwort, die er normalerweise von Scarlet bekam.

»Sei heute Abend nett zu Scarlet«, sagte Scarlets Mom zu Ben, als wir das Esszimmer betraten. »Sie hatte einen schweren Tag.«

Woher wusste sie das? Ich hatte ihr nichts vom Vorsprechen erzählt. Nach der Schule war ich schnurstracks auf Scarlets Zimmer marschiert und hatte die Tür hinter mir zugemacht. Wahrscheinlich stand mir die Demütigung ins Gesicht geschrieben.

Aber das war es nicht.

»Ungeschminkt, schlabberige Jogginghosen und die Haare scheint sie sich auch den ganzen Tag nicht gekämmt zu haben«, sagte sie. »Das kann bei meiner Tochter nur Ärger bedeuten.«

Ich fuhr durch meine zerzausten Haare. »Meine Haare haben überhaupt nichts zu bedeuten. Sie sind raffiniert zerzaust.«

Diesen Ausdruck hatte ich in einem von Scarlets Seventeen-Heften gefunden. Ich hatte am Nachmittag ein paar davon durchgeblättert, um mich von der Demütigung des Vorsprechens abzulenken.

Steve blickte kurz von seinen Nachrichten auf, um meine Haare zu mustern: »Sieht für mich einfach nur schlampig aus. Leg dein Spiel weg und setz dich auf deinen Platz, Ben. Wir essen jetzt.«

Ben hob die leeren Hände – er spielte überhaupt nicht – und setzte sich an den Tisch. »Du daddelst doch die ganze Zeit auf dem Telefon rum.«

Steve tippte noch ein paar Buchstaben, aber dieses Mal blickte er nicht auf. »Das ist was anderes – das ist wichtig.«

»Wenn du meinst«, sagte Ben. »Aber ich habe nicht gespielt. Wenn du mal zwei Sekunden von deinem Telefon hochsehen würdest, wüsstest du das auch.«

Nun legte Steve sein Telefon hin und hob den Kopf. »Wir werden jetzt wie eine nette Familie zu Abend essen – richtig, Leigh? Richtig.«

»Oh! Richtig.« Scarlets Mutter stellte eine große Plastikplatte mit Brathähnchen auf den Tisch. »Wer möchte Reis?«

Steve beobachtete sie. »Hast du irgendwas mit deinem Haar gemacht? Es sieht blonder aus.«

Sie fuhr nervös über ihre frisch gefärbten Haare. »Ja. Gefällt es dir?«

»Lass es nicht zu hell färben. Es bekommt allmählich dieses radioaktive Strahlen.«

Sie lachte gezwungen, aber ich war nicht sicher, ob Steve es als Scherz gemeint hatte.

Das Hähnchen war fertig gekauft – Scarlets Familie musste ein Vermögen für fertig gekauftes Essen ausgeben. Selbst das Schickimickiabendessen mit den Mortensons stammte von einem Feinschmeckerpartyservice. Sie hatten diese riesige auf Hochglanz gewienerte Küche, benutzten sie aber zu kaum mehr als dem Aufwärmen von Essensresten.

»Wie lief dein Fußballspiel, Scarlet?«, fragte Scarlets Mom.

»Das war gestern«, sagte ich.

»Heute hat sie für das Schulmusical vorgesungen«, mischte Ben sich ein. Ich freute mich, dass wenigstens einer sich was merkte.

»Oh.« Scarlets Mutter stocherte in einer Hühnerbrust herum. »Und wie lief es?«

»Was glaubst du wohl, wie es lief?« Ich hatte immer noch ein mieses Gefühl deswegen.

»Vermutlich nicht so toll«, sagte Steve. »Stimmt’s?«

»Stimmt.«

»Kannst du singen? Ich glaube, ich hab dich noch nie singen gehört«, sagte Steve.



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