Utopia Magazin No. 10 by Autoren div

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Autor:Autoren, div. [Autoren, div.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


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Gewinnen Sie, steht uns das gleiche Schicksal bevor. Trotzdem ist in unseren Augen alles heller Wahnsinn. Fast einen Monat liegen wir uns nun gegenüber, haben Informationen ausgetauscht und sogar Freundschaft geschlossen. Wir haben keinen Grund, uns zu bekriegen. Wenn wir es tun, dann nur mit Rücksicht auf unsere Welt daheim.«

Der Kapitän machte eine Pause und schnappte nach Luft.

Tommy legte wie zufällig seine rechte Hand an den Gürtel. In ihm war eine ungeheure Spannung. Würde der Plan gelingen?

»Er sagt«, kam die Antwort, »daß Sie die Wahrheit sprechen.

Er muß jedoch sein Volk schützen, genauso, wie Sie das Ihre zu schützen haben.«

»Natürlich!« schnaubte der Kapitän, »das sage ich ja die ganze Zeit. Es geht nur darum festzustellen, w i e wir unsere Rassen am besten schützen können. Das kann aber nur geschehen, indem wir beide die Heimat warnen und von der Existenz der anderen Lebewesen unterrichten. Wir sollten in der Lage sein, Beziehungen aufzunehmen, ohne daß der eine vom anderen weiß, wo seine Heimat liegt. Solange, bis wir einander trauen können. Diese Möglichkeit müssen wir unseren Regie-rungen einräumen, ehe ein sinnloser, interstellarer Krieg aus-bricht.«

»Er meint, die größte Schwierigkeit liege darin, daß man einander nicht trauen könne. Mit der Existenz seines Volkes auf dem Spiele darf er kein Risiko eingehen – und Sie dürften es genausowenig.«

»Wir sind aber notfalls im Vorteil, wenn es darauf ankommen sollte!« sagte der Kapitän triumphierend. »Wir haben die atomgetriebenen Rückstoßaggregate unserer Raumanzüge ver-stellt. Wir sind in der Lage, hier in Ihrem Schiff zehn Pfund hochempfindlichen Treibstoff explodieren zu lassen, durch Handschaltung oder durch Fernzündung von unserem Schiff aus. Es sollte mich wundern, wenn der Treibstoff Ihres Schiffes 92

nicht gleichzeitig mit uns in die Luft fliegt. In anderen Worten; wenn Sie unsere Vorschläge nicht anhören wollen, werden Tommy Dort und ich das Zentrum einer Atomexplosion sein, die Ihr Schiff zerstört. Gleichzeitig eröffnet die Llanvabon das Feuer und vernichtet den Rest.«

Sie warteten auf Antwort. Es war eine denkwürdige Szene.

Hier standen zwei Menschen und ihnen gegenüber der Kommandant des Schiffes eines unbekannten Volkes aus der Tiefe des Alls mit seinen Leuten. Dann mußte die Übersetzung bei den Fremden angekommen sein, denn plötzlich konnte Tommy die in der Luft liegende Spannung fast fühlen.

Der Fremde machte eine Geste mit seinen Armen. »Er sagt, Sie sollen Ihre Vorschläge vortragen, Sir.«

»Wir tauschen unsere Schiffe aus«, sagte der Kapitän mit lauter Stimme, die jedoch außer Tommy keiner zu hören vermochte.

»Wir tauschen unsere Schiffe aus und fliegen nach Hause.

Wir können unsere Suchgeräte so einstellen, daß sie außerstan-de sind das andere Schiff zu verfolgen. Sie tun das gleiche mit Ihren Geräten. Jeder entfernt aus seinem Schiff die Waffen.

Somit kann nach dem Austausch keiner dem anderen folgen oder ihn vernichten. Jeder aber kehrt zu seinem Heimatplane-ten mit der Kunde von der Entdeckung des anderen Volkes zurück. Wir können sogar ein neues Treffen verabreden, wenn der Doppelstern im Krebsnebel einmal seine Bahn durchlaufen hat. Wenn einer von uns Angst hat, braucht er nicht zu kommen. Wenn beide kommen, um so besser. Das ist mein Vorschlag. Und wenn er nicht angenommen wird, wird es in wenigen Sekunden einen Knall hier geben.



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