Unter Parazwang by H. G. Ewers
Autor:H. G. Ewers [Ewers, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Der Schwarm, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1971-08-01T01:00:00+00:00
*
„Reichlich unfreundliche Gegend, das", bemerkte Major Patulli Lokoshan, während er und Bossa Cova in ihren Raumanzügen gen Osten flogen.
Der Reeder nickte innerhalb des Kugelhelms. Er spähte vorsichtig zu dem gigantischen roten Glutball auf. Es war - nach Last-Hope-Zeit - früher Nachmittag und offenbar die heißeste Zeit des Planetentages. Hoch in der Atmosphäre hingen Staubschleier und milderten die Sonneneinstrahlung; die Landschaft sah dadurch noch unwirklicher aus.
Sie waren vor einer halben Stunde aufgebrochen.
Die Space-Jet war zwar, wie eine erste Untersuchung gezeigt hatte, nicht allzu schwer beschädigt. Sie hätten durchaus mit ihr fliegen können, wenn auch nicht im Raum, aber es war ihnen zu gefährlich erschienen, mit einem Raumschiff in die Nähe der Nordpolstation zu kommen. Wenn sie sich dicht über dem Boden hielten, so hofften sie, würden sie sich den gelandeten Schiffen nähern können, ohne von der Station aus bemerkt zu werden.
Plötzlich färbte sich die Atmosphäre gelb. Der Wind erschlaffte, um die Sonne Bolo bildete sich ein flimmernder Lichthof. Der See aus flüssigem Blei zur Linken lag unbewegt wie ein riesiger Spiegel unter dem Himmel.
„Dreihundertvierundachtzig Grad Celsius", las der Kamashite laut vom Außenthermometer seines Raumanzugs ab. „Und die Temperatur steigt noch."
„Wenn die Klimaanlagen unserer Anzüge nicht mehr mitmachen, schalten wir eben die Schutzschirme ein" erwiderte Cova gelassen. „Bis jetzt aber ist es noch angenehm kühl."
Er drückte gegen eine Stelle des Halswulstes. Ein Röhrchen schob sich innerhalb des Helms empor, bis es seine Lippen erreichte. Cova saugte an dem Röhichen und trank etwa hundert Gramm der durststillenden, mit Vitaminen, Protein und Mineralstoffen versetzten Flussigkeit.
Als ein Windhauch schwarzbraune Staubfahnen emporriß, schien sich die Natur lediglich wieder zu normalisieren. Doch dann wurde die Luft bleigrau, und vor den beiden Männern tauchte eine kilometerhohe Wand aus Staub und Sand auf.
„Wir müssen höher!" schrie Bossa Cova dem Kamashiten über Helmfunk zu.
Sie schalteten die Impulstriebwerke ihrer Tornisteraggregate hoch und stiegen schnell höher. Aber sie schafften es nicht. Die graue Wand war heran, bevor sie hundert Meter hoch gestiegen waren. Dann befanden sie sich mitten in einer heulenden, kreischenden und wirbelnden Masse. Es wurde finster.
Der Reeder verzichtete darauf, den Schutzschirm einzuschalten. Er hoffte daß Lokoshan ebenfalls klug genug war, darauf zu verzichten. Die wirbelnden Sandmassen hätten zu wahnwitzigen Entladungen geführt und den Schirmfeldgenerator überlastet. Bossa versuchte- vergeblich, den Gefährten über Helmtelekom zu erreichen. Die Sandmassen waren derartig stark aufgeladen, daß sie jeden Funkverkehr verhinderten.
Nach einiger Zeit wurde es heiß im Raumanzug. Bossa Cova musterte die beleuchteten Kontrollen und erkannte, daß die Innentemperatur auf vierundfünfzig Grad gestiegen war, obwohl die Klimaanlage auf vollen Touren arbeitete.
Er brauchte nicht lange zu überlegen, um die Ursache dafür zu erkennen. Innerhalb der Staub- und Sandwolke konnte die aufgedampfte Reflexionsschicht seines Raumanzuges keine Wärrne abstrahlen. Sie wurde im Gegenteil durch die Reibung der Sandmassen erhitzt.
Die Innentemperatur stieg auf sechzig, dann auf siebzig Grad.
Bossa spürte, wie sein Herz hämmerte und das Blut schneller durch den erhitzten Körper jagte. Er rang nach Luft und betätigte die Sauerstoffdusche. Die Linderung war nur von kurzer Dauer.
Bossa wußte, daß der Mensch sogar Temperaturen über hundert Grad Celsius aushielt, aber nicht länger als wenige Sekunden.
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