Unter dem Stahlschirm by Hubert Haensel

Unter dem Stahlschirm by Hubert Haensel

Autor:Hubert Haensel [Haensel, Hubert ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Neuroversum, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2011-07-29T01:00:00+00:00


*

Heiß brannte die Sonne aus dem Zenit. Über der Straße flirrte die Luft.

Die ersten Gebäude zu beiden Seiten waren einfache kubische Konstruktionen, die den Eindruck erweckten, jemand habe Bausteine wahllos übereinandergeworfen. Möglicherweise handelte es sich um Lagerhallen, immerhin standen größere Bodenfahrzeuge herum.

Die meisten machten auf die Distanz einen besseren Eindruck als die schweren Zugmaschinen, deren Schnaufen schon lange verstummt war.

Auf der anderen Straßenseite sahen sie die ersten Stadtbewohner. Humanoide; stelzenbeinige Gefiederte; schillernde Schuppenwesen. Sie blickten den Neuankömmlingen kurz entgegen, achteten ansonsten aber kaum auf sie.

»Ein Vielvölkergemisch«, bemerkte Bousset neben der Expeditions-Kommandantin. »Sie scheinen wirklich an Fremde gewöhnt zu sein.«

»Und dass diese sich in der Stadt niederlassen«, fügte Dodd hinzu. »Die unterschiedlichsten Baustile treffen hier zusammen.«

Er hatte recht. Die Hallen hinter ihnen wirkten beinahe schon wie ein Wall. Stadteinwärts bestimmten filigrane, geschwungene, teils schiefe Bauten das Bild. Die Straße verzweigte sich in Gassen, Winkel und Plätze. Es war eine üppige Melange aus Licht und Schatten, kahlen Mauern und üppig wuchernden Pflanzenbaldachinen, aus Strenge und im Gegensatz dazu luftiger Verspieltheit. Schrille Klänge hingen in der Luft, einschmeichelnd im einen Moment, aufwühlend im nächsten. Dazu ein vielfältiges Stimmengewirr.

Hascomen bot eine eigenartige Ausstrahlung, völlig anders, als die Kommandantin es erwartet hatte. Diese Stadt hatte etwas Verlockendes.

Lebensfreude!

Fato'Fa – die Glückswaisen. Ja, der Name drückte aus, was Jenke Schousboe empfand. Wie viele Einwohner mochte diese Stadt haben? Dreißigtausend?

Egal. Für uns ist Hascomen nur eine Zwischenstation. Wir holen uns Informationen ...

»Wir dürfen keinesfalls unvorsichtig werden!«, raunte Pettazzoni. »Ich traue diesem Frieden nicht. Woher sind die Schlangensterne gekommen? Lächerliche fünfhundert Kilometer sind wir von der letzten Begegnung entfernt.«

Ein schmaler Platz öffnete sich vor ihnen. Reges Treiben herrschte. Das war ein Markt, wie die Irmdomerin ihn von einigen spärlich besiedelten Welten kannte. Goldgelbe dicke Blatthalme wurden soeben zu hohen Haufen aufgeschichtet, wahrscheinlich handelte es sich um die frische Ernte, die von den Gespannen angeliefert worden war.

Die Menge geriet in Bewegung. Ein großes echsenartiges Wesen drängte gegen den Strom. Auf zwei kurzen stämmigen Hinterbeinen richtete es sich auf, streckte seinen Schwanz als Gegengewicht aus und tappte breitbeinig heran.

»Ich wusste, dass ich euch bald wiedersehen würde«, zischelte die Echse. Erst jetzt erkannten Jenke und ihre Begleiter, dass sie den Lenker des einen Gespanns vor sich hatten. In dem Sitzgestell liegend war nicht viel mehr als der Schädel und die Arme sichtbar gewesen.

»Ihr sucht Informationen. Alle suchen Informationen, die das Schicksal nach Hascomen verschlägt.«

»Vielleicht«, erwiderte die Irmdomerin.

»Oh, sag nicht vielleicht, wenn schon deine Augen den Wissensdurst verraten. Cuumflou ist der beste Informationsspieler, den ich kenne. Habe ich das nicht schon gesagt?«

»Du kennst sicher nur den einen«, bemerkte Alban Dodd aus dem Hintergrund.

Die Echse krümmte den Hals zurück und blickte den kleinwüchsigen Kamashiten mit beiden Augen von oben herab an. »So viele wie Finger an einer Hand«, brachte sie fauchend hervor. »Drei!«

»Was müssen wir dafür bezahlen?« Dass es nirgendwo in der Milchstraße etwas ohne Gegenleistung gab, hatte Jenke schon in früher Kindheit gelernt. Sicher, dies war nicht unbedingt die Milchstraße, aber was änderte das schon?

»Nichts!«, schnarrte die Echse. »Nur Information gegen Information. Manche hier sind sehr begierig darauf, zu erfahren, wie es andernorts aussieht.



Download



Haftungsausschluss:
Diese Site speichert keine Dateien auf ihrem Server. Wir indizieren und verlinken nur                                                  Inhalte von anderen Websites zur Verfügung gestellt. Wenden Sie sich an die Inhaltsanbieter, um etwaige urheberrechtlich geschützte Inhalte zu entfernen, und senden Sie uns eine E-Mail. Wir werden die entsprechenden Links oder Inhalte umgehend entfernen.