und alles aendert sich by Verena Moor

und alles aendert sich by Verena Moor

Autor:Verena Moor [Moor, Verena]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Belletristik, Liebesromane, Populäre Belletristik, Medizin
Herausgeber: Edition LeseSpaß
veröffentlicht: 2016-09-13T00:00:00+00:00


*

Maria hatte Bruno schon gesehen, als er aus dem Bus stieg, der die Passagiere von der Maschine zum Gebäude gebracht hatte. Aber danach vergingen noch Ewigkeiten, bis er endlich seinen Koffer hatte und durch die Sperre kam.

Sie flogen sich in die Arme. Und Maria, der das Herz bis zum Halse schlug vor Freude, Bruno wiederzuhaben, störte sich nicht daran, dass es sicher Zuschauer genug gab, die ihnen beiden zusahen, als sie sich küssten, umarmten und Bruno ihr zärtliche Worte ins Ohr raunte.

Sie kam sich vor wie ein Geburtstagskind, als sie dann an seiner Seite zu ihrem Wagen ging und er seine Koffer einlud. Dann setzte er sich neben sie, aber sie fuhr nicht ab. Sie sahen sich beide an, als hätten sie sich Jahre nicht gesehen.

Er war braungebrannt wie immer. Im Grunde hatte er sich gar nicht verändert. Und doch kam es Maria so vor, als müsste sie sein Gesicht erforschen, müsste alles an ihm neu kennenlernen.

„Hast du frei?“, fragte er lächelnd.

Sie nickte nur. Und dann konnte sie gar nicht anders, sie beugte sich zu ihm hinüber, und er nahm ihr Gesicht in beide Hände und küsste sie. Ein Kuss, der nicht enden wollte und ihnen beiden ein Glücksgefühl vermittelte, nach dem sie sich so sehr gesehnt hatten.

„Ich habe in der letzten Zeit kaum noch einen klaren Gedanken fassen können“, gestand Maria.

Er seufzte. „Ich auch nicht. Aber ich glaube, wir sollten losfahren.“

„In deine Wohnung? Hast du die überhaupt noch? Und deinen Wagen?“

Er lachte. „Den Wagen habe ich verkauft.“

„Ich hatte geglaubt, Peter käme mit.“

Er schüttelte den Kopf. „Er wird dortbleiben. Er hat eine interessante Stellung angenommen als Vermessungsflieger. Es ist hochbezahlt und ihm gefällt Australien. Eines Tages will er nach Neuseeland gehen, vielleicht als Rettungsflieger. Er hat dort eine Frau kennengelernt, und das wird wohl der Anker sein, der ihn da festhält.“

„Und du, hast du dich wirklich so einsam gefühlt?“, fragte sie und blickte ihn ein wenig zweifelnd an.

Er nickte. „Sehr einsam, Maria. Natürlich hätten wir tausend Möglichkeiten gehabt, ein Mädchen kennenzulernen. Ich auch, ebenso wie er. Aber weißt du, es war keine gebacken wie du. Ich habe sie alle mit dir verglichen, und der Vergleich fiel immer zu deinen Gunsten aus. Es hat gar nichts gegeben außer einem Glas Wein, zusammen mit Peter, dessen Freundin und deren Schwester. Sonst war ich meist allein an den Abenden, wenn Peter ausging. Bei ihm hat es ziemlich früh gefunkt. Ich wollte auch nicht.“

„Ist Australien jetzt für dich begraben?“

„Endgültig“, versicherte er. „Komm, fahr.“

„Aber wohin? Wenn du deine Wohnung nicht mehr hast.“

„Dann in irgendein Hotel, oder ... “ Ihr kam plötzlich eine Idee. Sie dachte an dieses herrliche Anwesen am Waldrand, in dem Jutta und Dr. Fechner ihr Liebesnest hatten. Aber es war weniger ein Liebesnest, das sie dort suchte, sondern eine Bleibe für Bruno. „Da ist ein kleines Haus am Wald. Es ist nur dreißig Kilometer vom Stadtzentrum Hamburgs entfernt. Hättest du daran Interesse? Es ist ein Kollege von uns, der es gemietet hat. Er will es aufgeben. Vielleicht könntest du es bekommen.“

Er schüttelte den Kopf.



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