Ulysses Moore – Die Stadt im Eis by Baccalario Pierdomenico

Ulysses Moore – Die Stadt im Eis by Baccalario Pierdomenico

Autor:Baccalario, Pierdomenico [Baccalario, Pierdomenico]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
veröffentlicht: 2013-07-01T23:00:00+00:00


Kapitel 20

Der Verrat

Anita trat aus der Kirche ins Freie und merkte, dass sich die Wand aus drohend dunkelvioletten Wolken auf Kilmore Cove zubewegte. Die blendenden Strahlen der Sonne schienen allmählich den Kampf gegen die schwarzen Wolken zu verlieren.

Dann sah sie sich gründlich um, doch sie konnte Jason nirgendwo entdecken. Vielleicht hatte sie sich allzu sehr beeilt und er war erst gerade eben von Dr. Bowens Haus weggegangen.

Inzwischen suchten viele nach dem Arzt, aber keiner wusste, wo er sich befand. Die Verletzten wurden von Dr. Pinklewire, der Tierärztin, und ihrem Sohn versorgt. Doch angesichts des Chaos, das immer noch in dem Städtchen herrschte, gingen alle davon aus, dass der Doktor gerade mit etwas beschäftigt war, das Vorrang vor den verletzten Bewohnern von Kilmore Cove hatte.

Anita war in die Kirche gegangen, in der Hoffnung, dort etwas über den Verbleib ihres Vaters und ihres Freundes Tommaso zu erfahren, denn in der Kirche wurden Listen mit den Namen der Verschollenen und Wiederaufgefundenen geführt. Doch Mr Bloom und Tommaso waren nicht aus Kilmore Cove und niemand schien sie bemerkt zu haben. Erst als sie nach Black Vulcano fragte, der ihren Vater vermutlich als Letzter gesehen hatte, erhielt sie eine Auskunft.

Offenbar war Black ein paar Stunden zuvor in die Klinik gebracht worden. Er schien unverletzt gewesen zu sein, zumindest konnte er laufen. Und er war dort tatsächlich nicht allein erschienen.

Diese Information ließ Anita neue Hoffnung schöpfen. Und sie würde nicht lange brauchen, um mehr zu erfahren: Die Klinik befand sich am anderen Ende des Platzes, gegenüber der Kirche. In Kilmore Cove war ja im Grunde alles mit wenigen Schritten zu erreichen.

»Brot und Kuchen! Brot und Kuchen für alle!«, rief jemand aus der Konditorei Chubber, vor der sich allmählich eine kleine Menschenmenge versammelte.

Der unwiderstehliche Duft nach frischem Brot, Blätterteig, Hefegebäck, Schokolade, Vanillecreme und tausend anderen Köstlichkeiten breitete sich immer stärker aus.

Mit neu gewonnener Zuversicht überquerte Anita den Platz. Wenn sie hätte wetten müssen, wo sie Jason am ehesten treffen würde, hätte sie auf Chubber gesetzt.

Doch er war nicht dort.

Sie ging an allen Leuten vorbei, die vor der Konditorei standen, umrundete das Denkmal für den König von England, den es niemals gegeben hatte, und kehrte zu der Stelle zurück, an der sie vorhin vom Motorrad gestiegen war.

Auch hier war er nicht.

Anita fragte sich, was sie nun tun sollte: hier stehen bleiben, um auf ihn zu warten, oder schon mal allein zur Klinik vorgehen?

Sie entschloss sich zu Letzterem und wollte gerade gehen. Doch genau in diesem Augenblick fiel ihr etwas auf: Wenige Schritte von ihr entfernt war in der Schlammschicht, die das Pflaster des Platzes überzogen hatte, ein Zeichen. Es sah so aus, als ob es jemand mit dem Fuß hineingeritzt hätte.

Sie ging näher heran und merkte, dass es sich um einen Buchstaben handelte. Ein großes »E«. Daneben waren andere Zeichen. Sie trat noch ein paar Schritte näher und sah, dass jemand eine Botschaft in den Schlamm geschrieben hatte:

Entschuldige,

wenn ich nicht zurückkomme.

J.

Ungläubig starrte sie die Buchstaben an. Warum sollte Jason denn nicht zurückkommen? Hatten sie sich denn nicht vorhin



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