Troubletwisters - Der Sturm beginnt: Band 1 (German Edition) by Garth R. Nix & Sean Williams

Troubletwisters - Der Sturm beginnt: Band 1 (German Edition) by Garth R. Nix & Sean Williams

Autor:Garth R. Nix & Sean Williams [Nix, Garth R.]
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi
Herausgeber: E-Books der Verlagsgruppe Random House GmbH
veröffentlicht: 2014-04-20T22:00:00+00:00


»Diese Seite«, sagte sie und tippte auf die Öffnung des U, »zeigt aufs Meer hinaus.«

»Wozu soll das gut sein?«, fragte Jaide.

»Für einen Fluch, könnte man wohl sagen, der sich an das Meer wendet und es um einen Sturm mit Wind, Wellen und Flut bittet.«

»Wird das den normalen Menschen nicht komisch vorkommen?«, fragte Jaide, während sie mit Angelruten beladen um den Leuchtturm hasteten.

»Normale Leute werden gar nicht hier sein«, antwortete Oma X mit großer Überzeugung.

»Okay.« Jaide hatte trotzdem das Gefühl, beobachtet zu werden, obwohl sie niemanden sehen konnte, nicht einmal, als sie hoch zum Geländer an der Aussichtsplattform des Leuchtturms blickte, das ganz oben um das Leuchtfeuer herum führte.

An der Tür unten am Leuchtturm hingen drei Vorhängeschlösser. Es konnte also niemand drinnen sein. Jaide fragte sich, ob außer den Arbeitern, die sich um das automatisierte Leuchtfeuer kümmerten, überhaupt jemals jemand hineinging. Im Gegensatz zu anderen war dieser Leuchtturm nicht für die Öffentlichkeit zugänglich.

Da der Boden nach dem vielen Regen vom Wochenende weich war, fiel es ihnen nicht schwer, die Angelruten festzustecken. Jaide und Oma X rammten neun Ruten in den Sand und liefen zum Auto zurück, um noch mehr zu holen. Obwohl erst die Hälfte des Dreizacks stand, konnte Jaide bereits eine Wirkung erkennen. Auf hoher See wurde das Wasser dunkler, der Wind frischte auf und vom Horizont trieb eine Reihe schwarzer Wolken auf sie zu.

Als auch die nächsten neun Angelruten an Ort und Stelle standen, brandeten hohe, grüne Wellen an das Riff unter ihnen und spien die Gischt so hoch, dass der stürmische Wind sie an den Leuchtturm warf und Jaide von oben bis unten nass spritzte.

»Lauf zum Auto und warte auf mich!«, schrie Oma X, deren sonst so laute Stimme in Sturm und Brandung kaum zu verstehen war. »Ich habe noch etwas zu erledigen. Denk schwere Gedanken!«

Jaide ging zum Wagen zurück und kämpfte trotz aller schweren Gedanken bei jedem Schritt damit, den Kurs zu halten und nicht vom Winde weggeweht zu werden. Sie bibberte vor Kälte und wünschte, sie hätte ihren Mantel mitgenommen. Doch Jack litt sicher noch mehr unter der Kälte, und bald würde es in den Tunneln auch noch sehr nass werden. Jaide hatte eindeutig weniger Grund zur Klage.

Die Möwe, die am Riff Fische gefangen hatte, duckte sich in den Windschatten des Autos. Jaide konnte das gut nachvollziehen. Drinnen wischte sie das Kondenswasser von der Scheibe, damit sie Oma X beobachten konnte. Die alte Dame stand am geschlossenen Ende des Dreizacks und hatte eine Hand zum Himmel erhoben. Mit der anderen hielt sie eine Angelrute fest. Die Gischt der Wellen, die unter ihr anbrandeten, peitschte wie ein Tornado um ihre Gestalt. Gleichzeitig fielen die ersten schweren Regentropfen.

Vom offenen Meer her grollte ein lauter Donner. Oma X senkte die Hand und ließ die Angelrute los. Dann eilte sie zu Jaide und stieg in den Wagen. Der Motor startete dröhnend von selbst.

»Ich hoffe, es klappt«, sagte Oma X und sank in den Sitz zurück. Dann schloss sie kurz die Augen.

»Geht es dir gut?«, fragte Jaide.

Oma X öffnete die Augen und lächelte Jaide gezwungen an.



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