Tod aus dem Nichts by WD Rohr

Tod aus dem Nichts by WD Rohr

Autor:WD Rohr [Rohr, WD]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Science Fiction
Herausgeber: Pabel Verlag
veröffentlicht: 2014-09-13T22:00:00+00:00


9.

Ein Sog erfaßte ihn und riß ihn in den Schacht. Es war kein Sog wie etwa der eines Wasserstrudels, wie der, der ihn und Andree zusammen mit ganzen Wasserfontänen in die Unendlichkeit einer zeitlosen Sphäre geschleudert hatte, oder wie der Sog einer Windhose – es war etwas, was ihn körperlich und geistig erfaßte, was ihn auflöste und mit sich riß, ohne aber daß er dabei seine Besinnung verloren hätte.

Er fühlte nicht, aber er erlebte mit vollen wachen Sinnen.

Er sah nicht körperlich, und doch begriff er, was geschah.

Er befand sich erneut in einer Sphäre, die ihn mit sich riß, aber doch kleiner und dimensional weitaus verständlicher war, als jene, die ihn aus Raum und Zeit herausgeschleudert hatte, um ihn in einen neuen Raum und eine neue Zeit hineinzuwerfen.

Er verstand in diesem Augenblick auch, was die verschiedenfarbenen Lichtzonen zu bedeuten hatten, denn in die gleiche Zone, mit der Andree in Berührung gekommen war, war auch er hineingestürzt, und die Zone der rötlichen Dunkelheit beförderte ihn im Bruchteil einer Sekunde Hunderte, ja vielleicht Tausende von Metern den Schacht hinab, tiefer als er mit Andree die »Leiter« heraufgestiegen war. Er erkannte damit, daß dieser gigantische Metallbau nicht nur in den lachsfarbenen Himmel hineingebaut war, sondern gleicherweise bis tief in das Innere dieser Welt reichte.

Noch ehe der Gedanke in seinem Gehirn erloschen war, stand er neben Andree dicht vor der Zone rötlichen Lichtes, und daß er sich wirklich an einer ganz anderen Stelle wie vorhin befand, erkannte er deutlich daran, daß der Schacht nicht wie vorhin weiter in die Tiefe, sondern nur nach oben führte. Andree starrte ihn voller Verblüffung und mit einem ausgesprochenen Vorwurf an.

»John!« rief sie. »Begreifst du das?«

»Bestimmt!« sagte er, nachdem er sich gefaßt hatte. Er blickte sich in der Umgebung um, in der sie sich befanden, und bestätigte nochmals: »Bestimmt begreife ich es!«

»Was ist es dann? Etwas geschah plötzlich, und jetzt sind wir nicht mehr dort, wo wir eben noch waren«, rief sie.

»Ein Fahrstuhl«, erwiderte er. »Nichts anderes als ein Lift. Wir befinden uns im Souterrain dieses Hotels!«

Und damit setzte er sich in Bewegung, um die weite Halle zu erforschen, in der sie gelandet waren. Die Temperatur lag höher als in den oberen Räumen und war noch schwüler als in der Kammer, in der sie die schlafenden »Halme« gefunden hatten. Die rötliche Dunkelheit ließ ihn nicht weit sehen.

Er stoppte mit einem unterdrückten Ausruf des Erstaunens, als er sich einige Meter von den verschiedenfarbigen Lichtzonen des Schachtes hinwegbewegt hatte. Der metallene Boden hörte auf und, eingerahmt von Metalleisten, sah er auf geometrisch genau abgeteilte Formen, aus denen dunstende Wärme aufstieg.

Aber erst als er sich niederbückte, um es sich genau anzusehen, erkannte er es deutlich. Vielleicht war es die ungeheuerlichste Entdeckung, die er bis jetzt gemacht hatte.

Die geometrisch genau abgesteckten Formen waren von einer dünnen Schicht von schwarzem Humus angefüllt, und aus dieser dunstigen Unterlage sprießte es zartgrün hervor. Es waren Keimlinge, einmal groß wie Stecknadeln, dann fingergroß und mitunter bereits so groß, daß sie ihm bis zum Knie reichten. Und deutlich erkannte



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