Titan - die letzte Bastion by Kurt Mahr

Titan - die letzte Bastion by Kurt Mahr

Autor:Kurt Mahr [Mahr, Kurt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Bardioc, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1977-11-22T01:00:00+00:00


7.

Die Nachricht von der Ankunft einer feindlichen Flottille wurde auf Titan mit Gelassenheit aufgenommen. Ein solch kleiner Verband vermochte in der Stahlfestung niemand zu erschüttern, selbst als kurze Zeit später offenbar wurde, daß es sich um gäanische Fahrzeuge handelte.

Detrolanc beschloß abzuwarten. Es war nicht weiter verwunderlich, daß die Gäaner das Sonnensystem besuchten. Immerhin hatte sich ihre Urheimat hier befunden, der Planet Terra, der vor mehr als einem Jahrhundert spurlos verschwunden war.

Aber gerade die offenkundige Plausibilität dieses Besuches machte Detrolanc stutzig. Die Gäaner wußten besser als jeder andere, daß sich auf Titan ein mächtiger Stützpunkt der Überschweren befand.

Hielten sie die Truppen Maylpancers wirklich schon für ausgeschaltet?

Detrolanc glaubte, die Gäaner zu kennen. Sie waren gefährlicher als selbst die Truppen der GAVÖK.

Sie unternahmen nichts, wenn sie ihres Erfolges nicht zu fast einhundert Prozent sicher waren.

Er vermutete einen gäanischen Schachzug. Dieser mochte so aussehen, daß die Flottille aufgetaucht war, um die Flotte der Überschweren in den freien Raum zu locken. War dies geschehen, dann würde irgendwo in der Tiefe des Alls eine weit überlegene gäanische Flotte materialisieren, sich auf die Überschweren stürzen und ihnen den Garaus machen.

Detrolanc rechnete mit dieser Möglichkeit. Er gab Alarm, aber gleichzeitig erließ er die Anordnung, daß keines seiner Raumfahrzeuge Titan verlassen dürfe.

In der Zwischenzeit hatte eine seiner Ordonnanzen den Unteroffizier Yargonz aufgetrieben und zu ihm gebracht. Yargonz' Wunden waren geheilt. Er machte einen fast fröhlichen Eindruck. Detrolanc war verwundert.

„Ich bin dir zu Dank verpflichtet, Unteroffizier", sagte er. „Ich habe unrecht an dir gehandelt, und du hast mir darauf mit Ergebenheit geantwortet. Ich möchte, daß du einen Wunsch äußerst. Wenn es in meiner Macht steht, werde ich ihn erfüllen."

„Rette das Reich, Herr!" antwortete Yargonz ohne Zögern.

Detrolanc lächelte schmerzlich.

„Der Wunsch ehrt dich, Yargonz. Und wenn ich die Macht besäße, hätte ich nichts Eiligeres zu tun, als ihn zu erfüllen. Aber ich besitze die Macht nicht. Ich warte auf die Rückkehr der Laren. Also wünsche dir etwas anderes!"

Yargonz machte eine abwehrende Geste.

„Weiter begehre ich nichts, Herr. Ich will jedoch gerne mit jedem, der ehrlichen Herzens ist, zusammenarbeiten und alles geben, was in meiner Kraft steht, damit wir das Reich retten."

Detrolanc lächelte noch immer, jetzt weniger schmerzlich.

„Du bist ein braver Soldat, Yargonz", sagte er anerkennend. „Ich wollte, ich hätte mehr von deiner Art.

Ich habe erwartet, daß du von dir aus nichts würdest nennen können, womit ich dir meinen Dank zeigen kann.

Daher habe ich mir selbst etwas ausgedacht. Unteroffizier Yargonz - du wirst von jetzt ab Offizier sein!"

Yargonz sah verblüfft auf. Sein erster Impuls war, das Angebot abzulehnen. Dann aber dachte er, welche Vorteile mit dem höheren Rang verbunden waren.

Er würde sich nicht mehr vor jedem dahergelaufenen Soldaten verbergen müssen, wenn er durch die leeren Abschnitte der Festung zum Hof der Säulen ging.

Er bemühte sich, seinem Gesicht den Ausdruck der Dankbarkeit zu verleihen.

„Du schenkst mir zuviel Ehre, Herr!" sagte er zu Detrolanc.

Der Heroe winkte ab.

„Du hast sie dir verdient, Yargonz. Kein Widerwort mehr. Ich werde die Beförderung sofort bekannt geben."



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