Tau Carama by Arndt Ellmer

Tau Carama by Arndt Ellmer

Autor:Arndt Ellmer [Ellmer, Arndt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Der Sternenozean, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2004-02-06T01:00:00+00:00


5.

„Geh hinein!" Phylatoke schob mich durch die Tür. „Wenn sie erwacht, ist es besser, sie sieht erst nur dich."

Ich trat in das Halbdunkel, während die Ärztin hinter mir die Tür schloss.

Es war seltsam. Einerseits freute ich mich riesig, dass sie bald die Augen aufschlug.

Andererseits zermarterte ich mir das Gehirn darüber, wie ich ihr am besten beibrachte, was geschehen war.

Den Vorwurf, am Untergang der Pardahn-Residenz mitschuldig zu sein, wollte ich aus ihrem Mund kein zweites Mal hören. Rorkhete hatte ein paar Andeutungen über die eigentliche Ursache gemacht. Es lag in meinem und Perrys Interesse, dass Zephyda es so schnell wie möglich erfuhr.

Konnte ich ihr aber die Konfrontation mit dem Tod ihrer Großmutter schon wieder zumuten, da sie doch selber dem Tod nur knapp entronnen war?

Ich zog mir einen der Sitzklötze heran und beobachtete die Geliebte.

Zephyda lag unter zwei warmen Decken. Im Schein einer Steinöllampe musterte ich ihr Gesicht. Die Haut besaß nicht mehr die Totenblässe wie zu dem Zeitpunkt, als ich die Motana aus dem Wasser gezogen hatte.

In den Stunden zwischen Leben und Tod hatte sich kein Muskel darin geregt. Jetzt erkannte ich in diesem Gesicht eine leichte Andeutung von Erstaunen. Wie bringe ich ihr die Tragödie bloß bei?

In diesen Augenblicken kam ich mir so hilflos wie ein Neugeborenes vor. Immer wieder ertappte ich mich dabei, wie ich wegsah, um den Augenblick ihres Erwachens zu umgehen.

Ich kämpfte dagegen an, konzentrierte meinen Blick auf ihr Gesicht und stellte plötzlich fest, dass sie mich ansah. Die Pupillen ihrer katzenhaften Augen weiteten sich. Sie hatte mich erkannt.

Ich versuchte, so unbefangen und beruhigend zu lächeln, wie es nur ging. „Es ist alles in Ordnung." Ich strich ihr eine Strähne ihrer Löwenmähne aus dem Gesicht. „Du bist gerettet."

Sie bewegte die Lippen, hauchte lautlos meinen Namen. Als sie sich bewegte, drang ein Laut des Schmerzes über ihre Lippen. „Die Ärztin hat dich ziemlich lange operiert. Du wirst ein paar Tage brauchen, bis du endgültig über den Berg bist." Ihre Augen blitzten mich an. Ihre Lippen formten das jamische Wort für Wasser. Ich nahm den Becher von dem kleinen Holzklotz neben ihrem Lager, setzte ihn vorsichtig an ihren Mund und gab ihr zu trinken. Sie trank in winzigen Schlucken.

Wahrscheinlich bereitete sogar dies ihr Schmerzen. „Ah!", machte sie nach einer Weile. Sie betrachtete mich, schloss dann die Augen. „Kybb-Cranar", hauchte sie. „Was ist...?"

„Sie haben die Residenz angegriffen. Du wurdest schwer verletzt. Dank Rorkhetes Hilfe gelang uns die Flucht."

„Es war also kein Traum."

„Nein, Zephyda."

„Dann - dann ..."

Während sie noch nach Worten suchte, forderte ihr Körper seinen Tribut. Vor Erschöpfung schlief sie ein.

Ich blieb bei ihr, wachte geduldig fünf Stunden an ihrem Lager, bis sie erneut die Augen öffnete. Diesmal klang ihre Stimme klar und deutlich. „Atlan, sage mir, was genau geschah."

So schonend wie möglich berichtete ich ihr von dem Zeitpunkt an, als wir sie gerettet und aus dem Wald gebracht hatten. Sie wusste nicht viel, denn ich hatte sie paralysiert, damit sie nicht zu sehr unter ihren Schmerzen litt.

Sie hörte aufmerksam zu. Als ich die Ozeanischen Orakel erwähnte, zuckte sie zusammen und stieß daraufhin einen Schmerzensschrei aus.



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