Station der Freien by H. G. Francis
Autor:H. G. Francis [Francis, H. G. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Kosmische Hanse, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1982-04-26T01:00:00+00:00
5.
Karrsedh lachte, bis ihm der Atem ausging und er husten mußte.
„Was hast du da gesagt?" keuchte er, und seine beiden Stielaugen verschlangen sich wie aufsteigende Ranken ineinander. „Du und neuer Herrscher? Das war der beste Witz, den ich in meinem Leben gehört habe."
Thoresyn wandte sich beleidigt ab.
„Du tust gerade so, als wäre ich verrückt", sagte er. „Ist es denn so abwegig, daß ich die Nachfolge meines Vaters antrete?"
„Oh, Mann", stöhnte der Phygo. „Das ist absurd."
„Wozu wollt ihr mich dann haben?" fragte der Gerjok gereizt.
„Bestimmt nicht als neuen Herrscher."
„Aber wozu dann?"
„Du wirst den Exponenten im entscheidenden Moment ablenken. Wenn wir zuschlagen, müssen wir ihn so überrumpeln, daß er keine Zeit mehr hat, sich zu wehren. Das ist nur möglich, wenn jemand bei ihm ist, dem er vertaut, und den er nicht für voll nimmt."
„Danke", fauchte Thoresyn. „Du bist wirklich reizend zu mir."
„Ich fürchte, es wird eine blutige Schlacht geben", fuhr Karrsedh fort. „Wer überleben will, muß sich beizeiten auf die richtige Seite schlagen."
„Und du meinst, daß deine Seite diejenige ist?"
„Davon bin ich überzeugt. Wir geben dir eine Chance, Thoresyn. Nutze sie, denn es ist in deinem Interesse. Solltest du aber auf den Gedanken kommen, deinen Vater oder deine Mutter zu warnen, dann ist es ganz schnell vorbei mit dir."
„Ihr wollt auch meine Mutter umbringen?"
„Wir haben keine andere Wahl."
Der Jugendliche zuckte zusammen. Damit schien er nicht gerechnet zu haben.
„Muß das sein?" fragte er schüchtern.
„Wir haben gehört, was du vor noch gar nicht langer Zeit zu ihr gesagt hast", erklärte der Phygo. „Wir waren überrascht, weil aus deinen Worten hervorging, daß du die Situation richtig analysiert hast."
„Ihr habt mich belauscht?"
„Du weißt, daß wir alle nur überleben können, wenn beide verschwinden."
Thoresyn erschauerte.
„Es ist entsetzlich", sagte er. „Wir alle haben uns von Seth-Apophis befreit, aber wir können mit unserer Freiheit nichts anfangen. Anstatt sie zu nutzen, die Macht von Seth-Apophis zu brechen oder einen Fluchtweg in eine andere Machtballung zu suchen, bringen wir uns gegenseitig um."
„Das eben wollen wir beenden."
„Es scheint so, als könnten wir nicht leben, ohne von irgend jemandem am Gängelband geführt zu werden."
„Der Eindruck täuscht", widersprach ihm der Phygo energisch. „Wir werden beweisen, daß wir in Freiheit leben und unser Schicksal selbst bestimmen können."
Ein ohrenbetäubender Krach unterbrach die beiden ungleichen Wesen in ihrem Gespräch.
Es klang, als sei eine Bombe eingeschlagen.
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