Silver Linings by Matthew Quick

Silver Linings by Matthew Quick

Autor:Matthew Quick
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Roman
ISBN: 9783644310315
Herausgeber: Rowohlt Digitalbuch
veröffentlicht: 2013-04-25T22:00:00+00:00


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Asian Invasion

Nach einem relativ kurzen Krafttraining und einer noch kürzeren – und schweigsamen – Joggingrunde mit Tiffany fahre ich mit der S-Bahn nach Philadelphia. Ich halte mich an Jakes Wegbeschreibung und gehe die Market Street Richtung Fluss hinunter, biege nach rechts auf die Second Street und folge der Straße bis zu seiner Adresse.

Überrascht sehe ich, dass Jake in einem Hochhaus mit Blick auf den Delaware River wohnt. Ich muss dem Portier meinen Namen nennen und ihm sagen, wen ich besuchen will. Er ist bloß ein alter Mann in einer komischen Kluft, der «Eagles vor!» sagt, als er mein Baskett-Shirt sieht, aber dass mein Bruder einen Portier hat, ist schon irgendwie beeindruckend, unabhängig von der Uniform des Mannes.

Im Fahrstuhl ist ein weiterer alter Mann mit einer anderen komischen Verkleidung – er hat sogar einen von diesen randlosen Affenhüten auf dem Kopf –, und dieser Mann bringt mich in den zehnten Stock, nachdem ich ihm den Namen meines Bruders genannt habe.

Die Fahrstuhltür öffnet sich, und ich gehe über dicken roten Teppichboden einen blauen Flur hinunter. Als ich bei Nummer 1021 ankomme, klopfe ich dreimal.

«Alles klar, Baskett?», sagt mein Bruder, als er die Tür öffnet. Er trägt sein Jerome-Brown-Gedächtnistrikot, weil heute wieder Spieltag ist. «Na los, komm rein.»

Sein Wohnzimmer hat ein riesiges Erkerfenster, und ich kann die Ben Franklin Bridge sehen, das Camden-Aquarium und winzige Boote, die auf dem Delaware treiben. Die Aussicht ist umwerfend. Ich bemerke sofort, dass mein Bruder einen Flachbildfernseher hat, ganz dünn, sodass er an der Wand hängt wie ein Bild, und noch größer als Dads Fernseher. Aber das Allerseltsamste ist, dass mein Bruder einen Stutzflügel im Wohnzimmer stehen hat.

«Was ist das denn?», frage ich.

«Pass auf», sagt Jake. Er setzt sich auf die Klavierbank, klappt den Deckel hoch und fängt dann tatsächlich an zu spielen. Zu meinem Erstaunen kann er den Schlachtruf der Eagles spielen. Seine Version ist nicht besonders anspruchsvoll, bloß eine einfache Akkordfolge, aber die Melodie ist unverkennbar. Als er anfängt zu singen, singe ich mit. Nachdem er fertig ist, skandieren wir den Schlachtruf, und dann erzählt Jake mir, dass er seit drei Jahren Unterricht nimmt. Er spielt mir sogar noch ein Stück vor, das ganz anders ist als «Fly, Eagles, fly». Dieses nächste Stück kommt mir bekannt vor. Es ist erstaunlich sanft, als würde ein Kätzchen durch hohes Gras laufen, und es passt irgendwie gar nicht zu Jake, so etwas Schönes hervorzubringen. Ich spüre sogar, wie ich feuchte Augen bekomme, während mein Bruder mit geschlossenen Augen spielt und den Oberkörper im Takt wiegt, was auch lustig aussieht, weil er ein Eagles-Shirt anhat. Zwischendurch macht er ein paar Fehler, aber das stört mich kein bisschen, weil er sich große Mühe gibt, das Stück für mich richtig hinzukriegen, und das allein zählt doch, oder?

Als er fertig ist, klatsche ich laut und frage ihn dann, was er da gespielt hat.

«Pathétique. Klaviersonate Nummer acht. Beethoven. Das war aus dem zweiten Satz. Adagio cantabile», sagt Jake. «Hat’s dir gefallen?»

«Sehr.» Ehrlich, ich bin verblüfft. «Wieso hast du angefangen, Klavier zu lernen?»

«Als



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