Sieg der Moral by Uwe Anton

Sieg der Moral by Uwe Anton

Autor:Uwe Anton [Anton, Uwe ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Negasphäre, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2008-09-05T01:00:00+00:00


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Acht weiße Sonnen bildeten die Eckpunkte eines exakten Würfels mit Seitenlängen von 6,9 Milliarden Kilometern. Die Raumdiagonale des Würfels maß somit knapp 12 Milliarden Kilometer.

Natürlich kannte Rhodan diese unzweifelhaft künstliche Sonnenformation von enormer Größe bereits, seit die fluguntaugliche JULES VERNE in dieses System geschleppt worden war, doch sie beeindruckte ihn erneut. Daran gewöhnen konnte er sich gewiss nicht.

Am verblüffendsten war der unmögliche Planet im Zentrum des Gebildes.

Evolux schwebte im Schwerpunkt des Sonnenwürfels, ohne Umlaufbahn, ohne Bewegung, wenngleich mit einer Eigenrotation, in der Tat eine physikalisch im Grunde nicht machbare Konstruktion.

Wenn man lediglich die Daten studierte, hätte man Evolux für einen Braunen Zwerg gehalten – eine Quasi-Sonne, die nicht jene Masse erreicht hatte, die erforderlich war, um das Wasserstoffbrennen in Gang zu setzen. Braune Zwerge hatten eine Masse, die zwischen der von kleinen Sternen und der großer Planeten lag – bis zur 0,08-fachen Masse der Sonne. Deshalb kam es bei ihnen nicht zu den für Sterne charakteristischen Kernfusionsprozessen. Evolux erfüllte diese Kriterien ebenfalls: ein Durchmesser von 142.519 Kilometern, eine Masse, die dem 0,08-fachen der heimischen Sonne oder dem mehr als 77fachen der Jupitermasse entsprach! Und doch hatte der Planet eine feste Kruste, verfügte über eine Sauerstoffatmosphäre und wies eine Durchschnittstemperatur von sechs Grad Celsius auf – wohingegen ein Brauner Zwerg dieser Größe und Masse auf eine Temperatur von etwa 2190 Grad Celsius gekommen wäre.

Rhodan musste sich fast zwingen, den Blick von der riesengroßen Welt abzuwenden und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Sie hatten ihr Flugziel erreicht, doch gewonnen war bisher nichts.

Der Terraner konzentrierte sich auf die anderen Holos, die ihm verrieten, was um Evolux vor sich ging und womit er sich auseinandersetzen musste. Das ganze System wurde klar erkennbar von einer Flotte aus etwa 300.000 Yakonto-Schiffen gesichert, die tief im Raum gestaffelt standen und so effizient angeordnet waren, dass ein Zugriff jederzeit und allerorten mit der bestmöglichen Truppenstärke erfolgen konnte, ohne die anderen Bereiche zu vernachlässigen.

Hinzu kam eine ihrer Natur nach unbekannte, aber wohl kaum weniger starke Sicherung: selbst die Sensoren von CHEOS-TAI meldeten lediglich 2000 verwaschene und über das gesamte System verteilte Reflexe; Rhodan vermutete darin Wachforts oder Ähnliches.

Eine gewaltige Übermacht, die selbst mit einem GESETZ-Geber fertig werden würde ...

CHEOS-TAIS Sturz in den Normalraum löste umgehend enormen Aufruhr rings um Evolux aus. Die Hälfte aller Yakonto-Wachraumer raste auf den ungebetenen Besucher zu, alle Wachforts in der Umgebung aktivierten Schutzschirme mit starken UHF-Komponenten. Der Äther schwirrte vor Funksprüchen.

Rhodan ignorierte sämtliche Befehle, zu stoppen und das Schiff zur Übergabe bereit zu machen. CHEOS-TAI selbst bekam sie gar nicht zu Gehör; alle diese Nachrichten landeten allein bei Tolot, der sie dann gefiltert an ihn weitergab.

Der Terraner lächelte schwach. So weit, so gut. Er fragte sich kurz, wie das Bordgehirn auf direkte Befehle ausgewiesener Kosmokratendiener reagiert hätte, doch dieses Problem stellte sich nun gar nicht erst.

„Mehrere Geschwader der Wachflotte haben einen Abfangkurs eingelegt", meldete die Automatstimme. „Ich empfehle, die Schutzschirme zu aktivieren."

„Negativ", sagte Rhodan sofort. „Keine Schutzschirme!" Er musste dokumentieren, dass er nicht kämpfen wollte.

Eine bewaffnete Auseinandersetzung war das Letzte, was er wollte.



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