Sie kamen aus dem Nichts by K. H. Scheer

Sie kamen aus dem Nichts by K. H. Scheer

Autor:K. H. Scheer [Scheer, K. H. ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Der Schwarm, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1971-04-20T01:00:00+00:00


8.

Rhodan lauschte auf das Donnern des Waringschen Ultrakomp-Linearkonverters. Der Zielstern glänzte als energetischer Reflexpunkt auf dem Librationsbildschirm der Peilautomatik.

Die hyperphysikalische Zentrale hatte soeben durchgegeben, das Eintauchmanöver in den Einsteinraum würde in fünf Minuten und zweiunddreißig Sekunden erfolgen.

Rhodans Überlegungen folgten absonderlichen Bahnen. Er zweifelte nicht am Gelingen der Linearetappe, die immerhin fünfzehntausend Lichtjahre überbrücken sollte. Dafür waren andere Männer zuständig - und sie waren Könner!

Perry überdachte nochmals alle vorbereiteten Maßnahmen. Er sah die Verdummungskatastrophe wie einen Alptraum vor seinem geistigen Auge aufleuchten.

Er dachte über die getroffenen Anordnungen nach. Waren sie richtig berechnet worden? Hatte man verborgene Gefahrenquellen ebenfalls aufgespürt, waren sie berücksichtigt worden?

Stand jeder immune Mann genau auf dem richtigen Platz, wenn es nochmals zu einem solchen Effekt kommen sollte? Hatte der Haluter richtig kalkuliert?

War es den rochenähnlich geformten Fremdraumschiffen gelungen, tiefer in die Milchstraße vorzustoßen? Wenn ja - waren dort bereits Manipulationen vorgenommen worden?

Rhodans Überlegungen schweiften ab. Das Jetzt war eine erfaßbare Realität. Wie aber war der von Waringer vorausgesagte Dilatationseffekt während des ersten, mißglückten Dakkarfluges zu bewerten? Wieviel Zeit war auf der Erde tatsächlich vergangen? War es gelungen, die takerische Invasion aufzuhalten und Vascalos Sammler zu vernichten? Was würde man vorfinden?

Eine totale Anarchie, eine andere Regierungsform, ein zerbrochenes Solares Imperium, oder gar einen sterbenden Planeten?

Die Fragen wurden immer quälender. Die seelische Belastung zeichnete sich in Rhodans Gesichtsausdruck ab.

„Beruhige dich, Freund", flüsterte Atlan. Seine Finger umspannten Rhodans Handgelenk. „Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Ein altes terranisches Sprichwort. Abwarten, konzentrieren und dem Kommenden mit Ruhe und Entschlossenheit begegnen. Wir werden bald wissen, welche Zeit tatsächlich vergangen ist. Außerdem steht die Chance, einem Fremdschiff zu begegnen, eins zu zehn hoch hunderttausend! Die Milchstraße ist groß genug, um selbst zehn Millionen Fremde nicht auffallen zu lassen. Derart unwahrscheinliche Zufälle gibt es nicht. Die Vorsichtsmaßnahmen sind dennoch richtig."

„Ich danke dir", Rhodan sprach leise. „Was werden wir auf der Erde vorfinden? Menschen, die unsere Namen nur noch aus einer Sage kennen?"

„Abwarten, habe ich dir geraten. Es wird dir vielleicht helfen, daß ich als Chef der USO fungiere. Es könnte sein, daß ich es einmal war! Das kommt ganz darauf an, wie lange wir nach der Bezugsebene der Erde unterwegs waren. Wenn die Reise zu lange gedauert hat, werden wir von vorne beginnen müssen."

„Optimist!"

„Schon immer gewesen", bestätigte Atlan lachend. „Was bleibt einem biologisch unsterblichen Aktivatorträger übrig? Oder hattest du etwa, angenommen, du könntest das Schicksal stets nach deinen Wünschen und Vorstellungen beeinflussen? Wenn du das einmal in voller Konsequenz begriffen haben solltest, wirst du auch meine Einstellung verstehen. Ich bin hart geworden, alter Freund! Ich glaube nicht mehr vorbehaltlos an Ideale aller Art. In diesem Universum gibt es nichts, was vollkommen ist. Es kann im ersten Augenblick wundervoll erscheinen, aber dann kommt garantiert der Haken. Du hast jetzt nichts anderes zu tun, als dich voll und ganz auf dein Ziel zu konzentrieren. Das ist die weitverstreute Menschheit mit all ihren Nachkommen, Umweltangepaßten, Störenfrieden und Vernünftigen. Und wenn wir tatsächlich nochmals einem Fremdschiff mit der äußeren Form eines Kochens begegnen sollten, dann ..."

„Was dann?" unterbrach Rhodan.



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