Sharpes Rivalen by Bernard Cornwell

Sharpes Rivalen by Bernard Cornwell

Autor:Bernard Cornwell
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
ISBN: 383875378X
Herausgeber: Bastei Entertainment
veröffentlicht: 2014-06-12T22:00:00+00:00


KAPITEL 18

»Was meinst du?« Hogan hörte sich besorgt an.

»Zu kompliziert«, sagte Sharpe schulterzuckend. »Fünfzig Mann genügen. Man braucht kein ganzes Bataillon.«

Hogan nickte, doch es war unmöglich zu sagen, ob dieses Nicken als Zustimmung gedacht war. Er blickte zu den dicken Wolken auf. »Wenigstens ist das Wetter auf unserer Seite.«

»Wenn es nicht wieder regnet.«

»Es wird nicht regnen«, erklärte Hogan, als habe er den Oberbefehl über die Witterung. »Dunkel wird es sein.« Er spähte über den Wall auf die Festung, die den Damm schützte. »Du hast recht. Es ist zu kompliziert, aber der Colonel besteht darauf. Ich wollte, du wärst dabei.«

»Ich auch, aber der Colonel besteht darauf.« Windham hatte Sharpes Bitte abgelehnt. Der Rifleman solle nicht mit der Leichten Kompanie marschieren, sondern bei Windham bleiben. Sharpe grinste Hogan an. »Ich bin sein Adjutant.«

»Sein Adjutant?« Hogan lachte. »Ich nehme an, das soll eine Art Beförderung sein. Und was sollst du tun? Botengänge für ihn erledigen?«

»So ähnlich, jedenfalls will er mich nicht bei der Leichten Kompanie haben. Er meinte, meine Gegenwart würde Captain Rymer in Verlegenheit bringen.«

Hogan schüttelte den Kopf. »Ich hoffe nur, dass euer Captain Rymer der Sache gewachsen ist. Im Ernst.« Er schaute auf seine Uhr und klappte den Deckel wieder zu. »Noch zwei Stunden, bis es dunkel wird.«

Der Plan hörte sich ganz einfach an. Eine Kompanie, die Leichte, sollte zwanzig Pioniere zum Damm eskortieren. Das übrige Bataillon sollte ein Ablenkungsmanöver ausführen, indem es die Festung angriff. Im Schutze des entstehenden Lärms sollten die Pioniere ihre zwanzig Pulverfässer am Fundament des Damms platzieren. Es hörte sich einfach an, aber Sharpe glaubte nicht, dass es gelingen würde. Nächtliche Angriffe führten, wie die Armee vor gerade vier Nächten festgestellt hatte, leicht zu Konfusion, und Windhams Plan hing einzig und allein davon ab, dass die Leichte Kompanie um genau elf Uhr zum Fuß des Damms gelangte. Wenn sie sich verspätete, und der Colonel würde nicht feststellen können, ob dem so war, würde der vorgetäuschte Angriff nur die Garnison aufwecken und dafür sorgen, dass die Wachtposten auf der Hut waren. Sharpe hatte Windham gegenüber angedeutet, dass er den vorgetäuschten Angriff für unnötig hielt, dass die Leichte Kompanie allein marschieren solle, aber Windham hatte den Kopf geschüttelt. Er wollte das Bataillon in die Schlacht führen, freute sich richtiggehend auf die Ereignisse der Nacht und ließ sich von Sharpes Skepsis nicht anstecken. »Natürlich werden sie rechtzeitig dort ankommen!«

Es schien wenig Anlass zu geben, das Gegenteil anzunehmen. Die Leichte Kompanie und die Pioniere hatten keinen weiten Weg vor sich. Sie konnten im Dunkeln den erste Quergraben verlassen und sich nach Norden in Richtung Fluss aufmachen. Sobald sie das Ufer des Rio Guadiana erreicht hatten, sollten sie sich nach links wenden und einem Pfad folgen, der unterhalb des Schlosses zum Rivillas führte. Mit geschwärztem Gesicht und sorgfältig umwickelter Ausrüstung sollten sie leise das Bachbett des Rivillas überqueren und sich erneut nach links wenden.

Der heikelste Moment war stromaufwärts die Annäherung an den Damm. Dazu mussten sie einhundertfünfzig Yards in Hörweite der Mauern von Badajoz zurücklegen, bis sich die Männer zwischen der Bastion San Pedro und der Festung zum Schutze des Damms befanden.



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