Sharpe 1 - Sharpes Feuerprobe by Bernard Cornwell

Sharpe 1 - Sharpes Feuerprobe by Bernard Cornwell

Autor:Bernard Cornwell [Cornwell, Bernard]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-8387-0044-1


KAPITEL 7

»Sharpe! Sharpe!« Es war Colonel Gudin, der bei Einbruch der Nacht in die Kasernenstube stürmte. »Kommen Sie mit, schnell! Wie Sie sind! Beeilung!«

»Und was ist mit mir, Sir?«, fragte Lawford. Der Lieutenant hatte in der Bibel gelesen, die auf seinem Feldbett lag.

»Kommen Sie, Sharpe!« Gudin ignorierte Lawford und rannte aus der Stube durch die Kaserne und in den Hof hinaus auf die Straße, die das Quartier der europäischen Soldaten vom Hindu-Tempel trennte. »Schnell, Sharpe!«, rief der Franzose, als er an einem Stapel Ziegel vorbeilief, der an der Straßenecke lag.

Sharpe, bekleidet mit dem tigergestreiften Waffenrock und Stiefeln, doch ohne Hut, Kreuzgurt, Munitionstasche oder Muskete, rannte hinter dem Colonel her. Er sprang über einen halb nackten Mann, der mit übereinander geschlagenen Beinen an der Tempelwand saß, schob eine Kuh aus dem Weg, bog an der Ecke ab und eilte hinter Gudin her zum Maisur-Tor.

Lawford hatte im Lesen innegehalten und seine Stiefel angezogen und war Gudin und Sharpe gefolgt, doch als er die Straße neben dem Tempel erreichte, war Sharpe bereits verschwunden.

»Können Sie reiten?«, rief Gudin Sharpe zu, als sie das Tor erreichten.

»Ich bin schon ein paar Mal geritten«, sagte Sharpe und verzichtete darauf, zu erklären, dass die Tiere ungesattelte Zugpferde gewesen waren, die gefügig im Kreis herumgegangen waren.

»Sitzen Sie bei einem auf!«, sagte Gudin und wies auf eine kleine erregte Stute, die von einem indischen Infanteristen mit Gudins eigenem Pferd gehalten wurde. »Sie gehört Captain Romet, seien Sie also um Himmels willen vorsichtig damit«, rief Gudin, während er sich in den Sattel schwang.

Captain Romet war einer von Gudins beiden Stellvertretern, doch weil beide jüngeren französischen Offiziere die meiste Zeit in der Stadt im teuersten Bordell verbrachten, hatte Sharpe sie noch nicht kennen gelernt.

Er kletterte vorsichtig auf die Stute, dann trieb er sie mit den Hacken an und hielt sich an der Pferdemähne fest, als er Gudins Wallach durch das Tor folgte.

»Die Briten greifen ein Waldstück nördlich von Sultanpetah an«, erklärte der Colonel, als er sein Pferd durch den Torweg trieb.

Sharpe konnte den entfernten Kampflärm hören. Musketen krachten, und Raketen explodierten dumpf mit rötlichen Lichtblitzen westlich der Stadt.

In den ersten Häusern der Stadt waren Lampen angezündet worden und Leuchtfackeln im Maisur-Torweg, durch den ein Strom von Männern eilte. Einige waren Infanteristen, andere trugen Raketen. Gudin bellte sie an, Platz zu machen, und zwang mit seinem Wallach die langsameren Raketenwerfer zur Seite, und dann, als sie das Tor passiert hatten, lenkte er seinen Wallach nach Westen.

Sharpe folgte ihm, mehr darauf bedacht, sich auf der Stute zu halten, als der Hektik ringsum Beachtung zu schenken. Gerade außerhalb des Tors führte eine schmale Brücke über den Südlichen Kaveri, und Gudin rief ihren Wachen zu, den Weg frei zu machen.

Raketenwerfer drückten sich gegen die Balustraden, als Gudin und Sharpe an den kleinen Befestigungsanlagen vorbei und dann über den seichten Fluss ritten. Auf der anderen Seite ritten sie in gestrecktem Galopp über einen schlammigen Streifen Gras, dann platschten sie durch einen weiteren kleinen Arm des Flusses.

Sharpe klammerte sich an den Hals der Stute, als sie aus dem Flüsschen die Böschung hinaufpreschten.



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