01 - Sturmnacht by Jim Butcher

01 - Sturmnacht by Jim Butcher

Autor:Jim Butcher [Butcher, Jim]
Die sprache: deu
Format: epub


14. Kapitel

Susan hing an meinem Hals und zog meinen Kopf zu sich herunter, damit sie mich küssen konnte. Ihre Küsse waren, nun ja, ausgesprochen interessant. Leidenschaftlich und voller Hingabe, keine Spur von Befangenheit oder Zögern. Jedenfalls nicht auf ihrer Seite. Eine Minute später hob ich den Kopf, um Luft zu holen. Meine Lippen bebten nach dem leidenschaftlichen Kuss, und sie starrte mit brennenden Augen zu mir hoch. »Nimm mich, Harry. Ich brauche dich.«

»Äh, Susan, das passt jetzt gerade nicht so gut.« Der Trank hatte sie voll im Griff. Kein Wunder, dass sie sich derart schnell von ihrer Angst erholt hatte und die Leiter hochgestiegen war, um auf den Dämon zu schießen. Das Zeug senkte offenbar nicht nur ihre Hemmschwelle, sondern dämpfte auch ihre Ängste.

Susans Finger wanderten, ihre Augen funkelten. »Dein Mund sagt Nein«, schnurrte sie, »aber er hier sagt Ja.«

Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, schluckte und versuchte, gleichzeitig das Gleichgewicht zu halten und sie abzuwehren. »Das Ding sagt immer dumme Sachen«, erklärte ich ihr. Sie war jenseits aller Vernunft. Der Zaubertrank ließ ihre Libido zu selbstmörderischen Höhenflügen ansetzen. »Bob, hilf mir hier raus!«

»Ich stecke im Schädel«, sagte Bob. »Wenn du mich nicht herauslässt, kann ich nicht viel tun, Harry.«

Susan stellte sich auf die Zehenspitzen und knabberte an meinem Ohr, sie wickelte ein Bein um meinen Oberschenkel, wimmerte und versuchte, mich auf den Boden zu ziehen. Ich hätte beinahe das Gleichgewicht verloren. Ein etwa einen Meter weiter Kreis ist viel zu klein zum Ringen oder für Gymnastik oder … oder für andere Dinge. Die Gefahr war viel zu groß, dass auf einmal irgendein Körperteil herausragte, an dem der lauernde Dämon herumkauen konnte.

»Ist der andere Trank noch da?«, fragte ich.

»Klar«, sagte Bob. »Ich kann ihn sehen, er ist auf den Boden gefallen. Ich könnte ihn dir zuwerfen.«

»Okay«, sagte ich aufgeregt. Mehr als aufgeregt. Es bestand die Chance, lebendig aus dem Keller herauszukommen. »Ich lasse dich für fünf Minuten raus, dafür musst du mir helfen und mir den Trank herüberwerfen.«

»Nein, Boss«, sagte Bob, und seine Stimme klang entsetzlich fröhlich.

»Nein? Nein?«

»Ich bekomme vierundzwanzig Stunden Ausgang, oder gar nichts.«

»Verdammt, Bob, ich bin für alles verantwortlich, was du tust, wenn ich dich rauslasse. Das weißt du genau.«

Susan flüsterte mir etwas ins Ohr. »Ich trage keine Unterwäsche.« Dann versuchte sie einen Schulterwurf, um mich zu Boden zu werfen. Ich schwankte und konnte sie gerade noch abwehren. Der Dämon kniff die Froschaugen zusammen und stand auf. Er war bereit, uns jederzeit anzuspringen.

»Bob!«, rief ich. »Du schmieriger Schweinehund!«

»Versuch du mal, ein paar hundert Jahre in diesem alten Schädel zu leben, Harry. Da würdest du sicher auch gern mal eine Nacht freibekommen.«

»Also gut!«, rief ich. Mein Herz schlug bis zur Kehle, als ich erneut ins Schwanken geriet. »Gut! Aber wirf mir zuerst den Trank herüber! Du hast genau vierundzwanzig Stunden.«

»Pass bloß auf, dass du ihn auch fängst«, erwiderte Bob. Auf einmal strömte eine Flut von orangefarbenem Licht aus den Augenhöhlen des Schädels in den Raum. Die Lichtbahnen sammelten sich über dem Trank, der auf der anderen Seite des Labors



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