Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht by Hunter C.C

Shadow Falls Camp - Geboren um Mitternacht by Hunter C.C

Autor:Hunter, C.C. [Hunter, C.C.]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-10-401047-2
Herausgeber: Fischer E-Books
veröffentlicht: 2012-04-24T16:00:00+00:00


In der Kunststunde später am Nachmittag war Kylie in einer Gruppe mit Helen und Jonathon. Letzterer hatte alle Piercings außer dem linken Ohrring entfernt. Kylie bemerkte auch, dass sich seine Körperhaltung geändert hatte. Ganz so, als hätte ihm das Wissen, dass er ein Vampir war, eine Extraportion Selbstvertrauen gegeben. Sogar Helen schien öfter zu lächeln und fühlte sich sichtbar wohl in ihrer neuen Rolle als Fee und Heilerin.

Es war so, wie Holiday gesagt hatte: Die meisten im Camp schienen erleichtert, weil sie immer schon gespürt hatten, dass sie anders waren. Kylie sah diese Erleichterung bei Helen und Jonathon – es war, als hätten sie endlich herausgefunden, wer sie wirklich waren. Das war nur ein Punkt von vielen, der sie von den anderen im Camp unterschied. Sie konnte nicht verhindern, dass sie sich fragte, ob ihre Unfähigkeit, sich mit ihrem übernatürlichen Selbst zu identifizieren, nicht ein weiteres Zeichen dafür war, dass sie doch nur ein Mensch war.

Ihre Aufgabe in Kunst war es, zu dritt einen Spaziergang zu machen, einen geeigneten Ort zu finden und sich dort hinzusetzen und zu zeichnen. Kylie, die immer noch gern die Wasserfälle sehen wollte, schlug vor, dorthin zu gehen. Sie war sich ziemlich sicher, dass sie den Weg zu dem Platz, an dem sie mit Derek war, finden würde. Und von dort musste man nur dem Geräusch des Wasserfalls folgen. Klar, sie war total neugierig. Aber beide, Helen und Jonathon, weigerten sich, mitzugehen. Sie begründeten es nur damit, dass sie sich von dem Ort lieber fernhalten wollten. Stattdessen gingen sie einen anderen Pfad entlang, bis sie an einen alten Baum kamen, dessen Stamm in der Mitte von einem Blitz geteilt worden war.

Während Helen und Jonathon sich voll aufs Zeichnen des Baumes konzentrierten, verbrachte Kylie die meiste Zeit damit, darüber nachzudenken, wie sie ihre Eltern am besten auf die Sache ansprechen sollte. Ihre Mutter dachte ja schon wegen des Soldaten, dass sie nicht ganz dicht wäre. Was würde sie erst sagen, wenn Kylie sie fragte, ob irgendwelche Vorfahren von ihr Feen wären, Geister sehen oder sich in ein Einhorn verwandeln konnten.

Später traf sich Kylie mit einer anderen Gruppe zum Wandern. Fast wäre sie sofort wieder gegangen, als sie sah, dass Lucas der Anführer der Gruppe war. Aber sie hatte Angst, dass sie Ärger mit Holiday bekommen würde, wenn sie sich drückte. Deshalb setzte sie ein freundliches Gesicht auf und schwor sich, ihn zu ignorieren. Fünfzehn Minuten später fiel ihr auf, dass sie Lucas gar nicht ignorieren musste, da er selbst eine preisverdächtige Leistung darin ablieferte, sie zu ignorieren. Eine halbe Stunde nachdem sie losgegangen waren, hatte er sie immer noch kein einziges Mal angesprochen oder auch nur in ihre Richtung geschaut. Nicht, dass ihr das etwas ausgemacht hätte.

Es war eine absolute Schande, dass Fredericka nicht dabei war, um zu sehen, wie wenig sie sich füreinander interessierten. Okay, die Wahrheit war, dass Kylie heilfroh war, dass sie Fredericka nicht mehr gesehen hatte. Aber irgendwie musste Kylie in Zukunft etwas mehr Mut aufbringen oder zumindest lernen, ihn vorzutäuschen. Denn früher oder später würden sie wieder aufeinandertreffen.



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