Serva II: Volksverrat (German Edition) by Arik Steen

Serva II: Volksverrat (German Edition) by Arik Steen

Autor:Arik Steen [Steen, Arik]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2017-02-06T23:00:00+00:00


Königin Elisabeth hatte die Stadt wieder verlassen und war zurück bei ihrem Vater.

Lord Thomas von Meraton wusste, dass die anderen Offiziere ihm diese Entscheidung niemals verzeihen würden. Aber er glaubte seiner Schwester. Der König war tot. Und die Königin war die neue Regentin im Lande der Mani. Er wollte auf der richtigen Seite stehen.

«Öffnet das Tor!», befahl er mit zittriger Stimme. Er stand oben auf der Mauer und blickte hinunter. In dieser Stunde würde er die Stadt Hingston in die Hände seines Vaters geben. Ein Mann mit dem er bereits von Kindesbeinen an Probleme gehabt hatte.

Die Soldaten schauten ihn an. Verwirrt und ungläubig. Aber er wiederholte seinen Befehl: «Ich sagte: öffnet das Tor!»

Der Herzog grinste auf der anderen Seite des Tores: «Gut gemacht, königliche Hoheit. Es war schon immer so, dass du die Klügste meiner Kinder warst!»

«Danke, Vater!», meinte Elisabeth und schaute hinauf zur Mauer.

Thores hetzte zum Tor. Begleitet von insgesamt fünf Veteranen, die deutlich älter waren als die jungen Krieger, die das Tor bewachten. Der Bruder von Eydir schaute hinauf auf die Mauer, wo der Kompaniechef der Verteidigungsarmee stand.

«Bei den Göttern, was tut Ihr?», fragte Thores: «Seid ihr von Sinnen?»

«Es ist die Königin!», meinte Thomas: «Sie ist unsere königliche Hoheit, Königin Elisabeth von ...»

«Ich weiß, wer sie ist!», Thores schaute ihn wütend an: «Wenn Ihr jetzt das Tor öffnet, dann haben wir die Stadt verloren!»

«Ich befehle es!», sagte Thomas.

«Und ich weiß es zu verhindern!», meinte Thores. Er schaute die Soldaten an: «Ihr rührt euch nicht. Wir warten die Befehle des Kommandeurs Philipp von Raditon ab. Keiner wagt es das Tor zu öffnen!»

Mehrere Veteranen gingen zum Tor und drängten die Soldaten weg.

«Ich bin der befehlshabende Offizier. Das wisst ihr!», meinte Thomas. Doch im Endeffekt wusste er nicht, was er tun sollte. Er hatte es seiner Schwester versprochen. Aber er hatte gegen Thores keine Chance. Er wusste, dass der Veteran ihn eher zerschmettern würde als zuzulassen, dass das Tor geöffnet wurde. Seine Soldaten waren in der Mehrzahl. Aber vor den Veteranen hatten sie durchaus Respekt. Raue Gesellen, die nicht allzu viel zu verlieren hatten. Alte, kriegserfahrene Kerle.

«Hört zu, Lord Thomas. Wir können das einfach nicht zulassen. Ich weiß sehr wohl, dass dort draußen Eure Schwester ist. Und ja, sie ist die Königin unseres Landes. Aber darum geht es nicht. Ich traue Eurem Vater nicht. Und ich denke der Kommandeur Philipp von Raditon sieht das genauso!»

«Der König ist tot!», rief Thomas hinunter.

«Wer sagt das? Der Herzog?»

«Meine Schwester!»

«Und Ihr seid euch sicher?»

Thomas nickte: «Ja. Ganz sicher!»

Thores wusste nicht, was da draußen gespielt wurde. Aber er wollte nicht weichen. Nicht jetzt. Was, wenn es am Ende der Wahrheit entsprach? Vermutlich würde er hängen, egal ob er sich gegen Thomas auflehnte oder nicht. Seine Freiheit hing ohnehin am seidenen Faden. Nur dadurch, dass er den König schützte, konnte er sich seine Freiheit erkaufen. Aber wenn der König tot war, dann würde diese Chance wohl zunichtegemacht worden. Auf der anderen Seite ... warum sollte der König tot sein? So aus heiterem Himmel.

«Was ist nun?», fragte Thomas: «Wir müssen das Tor öffnen!»

Thores schüttelte den Kopf: «Nein.



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