Seekers Das Schmelzende Meer - Band 8 by Erin Hunter

Seekers Das Schmelzende Meer - Band 8 by Erin Hunter

Autor:Erin Hunter [Hunter, Erin]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2015-03-07T05:00:00+00:00


12. KAPITEL

Kallik

Sterne glitzerten über Kalliks Kopf. Sie blickte zum Meer, hinter ihr schlief Yakone in der behelfsmäßigen Höhle, zusammen mit Akna und ihren Jungen. Weiter unten am Strand trotteten Toklo und Lusa nebeneinanderher. Toklo hielt den Kopf seitlich geneigt, woraus sich schließen ließ, dass die beiden sich miteinander unterhielten.

Ich glaube, ich weiß, worüber sie reden.

Kallik hob den Kopf zum Himmel und fand Trost bei dem Gedanken, dass dort die Seelen ihrer Vorfahren zu ihr herunterleuchteten. Sie wusste, dass Nisa unter ihnen war, und erinnerte sich, wie sie ihre Mutter in Strömen aus Feuer über dem Eis hatte tanzen sehen. »Ich komme heim«, flüsterte sie.

Endlich kehrten Lusa und Toklo zurück zu den Bäumen. Kallik ging ihnen ein Stück entgegen. »Brechen wir im Morgengrauen auf?«, fragte sie.

Toklo nickte. Es gab nichts zu diskutieren, sie wussten alle, dass sie weiterziehen mussten.

»Akna wird nicht erfreut sein«, bemerkte Kallik nach einer Weile. Sie warf einen Blick zum Unterschlupf, wo Akna und ihre Jungen im Schlaf ein weißes Knäuel bildeten.

»Sie wird es letzten Endes verstehen«, erwiderte Toklo.

Einige Herzschläge lang blickte er zum Horizont, dorthin, wo die nächste Etappe ihrer Wanderung hinführen sollte. Ujuraks Sterne blinkten eisig über der schneebedeckten Landschaft.

»Wir vier sind immer noch zusammen«, flüsterte Lusa.

Kallik erwachte, als die ersten Lichtstrahlen durch die Zweige fielen, und schlüpfte aus der Höhle. Auch Yakone, Toklo und Lusa regten sich bereits, während Akna und ihre Jungen noch fest schliefen.

Toklo stellte sich zu ihr. »Ich glaube, es ist am besten, wenn du es Akna erklärst«, sagte er leise.

Yakone trat blinzelnd aus der Höhle. »Was erklärst?«

»Wir brechen auf«, teilte Toklo ihm mit.

»Warum?« Überrascht wandte sich Yakone an Kallik. »Es gibt hier zu fressen, auf dem Eis wie auch an Land, und mit jedem Tag treffen mehr Bären ein. Was ist, wenn auch Taqqiq kommt?«

Unbehagen regte sich in Kallik, da sie wusste, dass Yakones Einwand berechtigt war. »Ich möchte dahin zurück, wo ich das Schmelzende Meer damals verlassen habe«, erklärte sie. »Auch wenn das Eis vielleicht nicht mehr lange genug hält, um an den Ort zu gelangen, wo Taqqiq und ich geboren wurden. Das hier ist nicht mein Zuhause«, sagte sie eindringlich, um Yakone ihre Beweggründe begreiflich zu machen. »Wir müssen einfach hoffen, dass Taqqiq noch dort ist.«

Yakone neigte den Kopf. »Gut, wenn es das ist, was du möchtest.«

Kallik sah, dass er noch immer Zweifel hatte. »Du musst mir vertrauen«, sagte sie.

»Das tue ich.« Yakone stieß seine Schnauze sanft in ihre Seite. »Ich möchte all die Orte sehen, an die du dich erinnerst. Aber es macht mir Sorge, dass das Eis so früh schon auseinanderbricht, obwohl der Feuerhimmel noch kaum begonnen hat. Ich möchte nirgends hinlaufen, wo wir Hunger leiden.«

»Das Risiko müssen wir eingehen«, erwiderte Kallik. »Ich muss Taqqiq finden.«

Ein Rascheln aus der Höhle zeigte an, dass Akna und die Jungen gerade wach wurden. Kallik ging zu ihr.

»Akna, lass uns einen kleinen Spaziergang am Strand machen«, schlug sie vor und versuchte, ihr Unbehagen zu verdrängen. »Ich will dir die nächste Eisscholle zeigen, wo du nach Robben jagen kannst.«

Akna nickte. »Gute Idee.«

»Können wir mitkommen?«, fragte Iluq, vor Begeisterung von einem Bein aufs andere hüpfend.



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