Schwestern Des Mondes 3: Die Vampirin by Yasmine Galenorn

Schwestern Des Mondes 3: Die Vampirin by Yasmine Galenorn

Autor:Yasmine Galenorn [Galenorn, Yasmine]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fantasy
ISBN: 9783426501573
Herausgeber: Knaur TB
veröffentlicht: 2009-01-01T23:00:00+00:00


Kapitel 11

Auf dem Heimweg wussten wir zwei Dinge: Sharah würde überleben, und der Alarm des Magie-De-tektorsystems hatte die Jungs oben nicht aufgeschreckt, weil jemand ihn mit einem Dämpfungszauber belegt hatte. Im Flur und im Treppenhaus hörte man ihn laut und deutlich. Hinter den Türen des Hauptbüros war kein Ton zu vernehmen.

Alle bis auf mich waren erschöpft, und auch ich war emotional angeschlagen. Wir vermissten noch immer eine Freundin, die Dredge und seine Mannschaft entführt hatten, und es liefen mindestens acht abtrünnige Vampire frei in der Stadt herum – einer davon ein süßer Junge im Teenageralter, der sich vermutlich sofort auf die nächsten Schulmädchen stürzen würde. Ein grausiger Gedanke, aber leider nur zu real.

Roz hatte nicht mit uns nach Hause fahren wollen. »Ich suche weiter nach Spuren«, sagte er. »Ich brauche kaum Schlaf. Ich kann mich umsehen, während ihr euch ausruht.«

Ich wusste zwar immer noch nicht so recht, was ich von ihm halten sollte, nahm seine Hilfe aber dankbar an. Er hatte sich bisher nur bewährt, und das bedeutete nicht unbedingt, dass wir ihm vertrauen konnten, aber es machte mir doch Hoffnung – vielleicht war er wirklich in Ordnung.

Wade hatte sich zu seinem Nest aufgemacht, und Delilah wollte Chase noch bei dessen Wohnung absetzen, ehe sie nach Hause kam. Trillian fuhr mit mir und zog während der gesamten Fahrt ein finsteres Gesicht.

»Was hast du denn?«, fragte ich, als wir über den Highway rasten.

»Camille macht sich völlig verrückt wegen Erin. Sie hat mir gesagt, das sei allein ihre Schuld. Sie hätte niemals Freundschaft mit einem Menschen schließen dürfen, weil die Gefahr von Kollateralschäden einfach zu groß sei, und sie wisse ja, wozu Schattenschwinge und sein Gefolge fähig sind.« Er starrte düster aus dem Fenster. »Ich kann es nicht ausstehen, wenn sie unglücklich ist.«

»Ich auch nicht. Und diese ›Kollateralschäden‹ werden ins Unermessliche wachsen, falls die Dämonen tatsächlich durchbrechen. Aber wenn Dredge nicht hinter mir her wäre, dann würde uns irgendjemand anders bedrohen. Camille sollte stolz darauf sein, dass sie hier ist und echte Hilfe leistet. Wenn wir Bad Ass Luke nicht aufgehalten hätten, hätte er Schattenschwinge womöglich längst den Weg hierher eröffnet. Sie ist diejenige, die dahintergekommen ist, wo seine Schwachstelle liegt.« Ich überholte ein dahinkriechendes Auto und drehte die Musik lauter.

Trillian brummte: »Du weißt das, und ich weiß das, aber ich glaube, Camille ist völlig erschöpft. Sie tut zwar immer so mutig, aber die vergangenen paar Monate haben sie fertiggemacht. Und sie macht sich ständig Sorgen um euren Vater und eure Tante.«

Ein wenig genervt sagte ich: »Tja, das tut Delilah auch. Vermutlich noch mehr als Camille. Ich übrigens auch, falls das jemanden interessiert. Ich behalte meine Sorgen eben für mich.« Ich starrte auf die Straße, während meine Räder die Straße auffraßen und der Jaguar durch die Nacht flitzte. »Wir stecken da alle gemeinsam drin. Es gibt keinen Ausweg, wir müssen uns eben daran gewöhnen.«

»Du hast keine Freundinnen«, erwiderte Trillian schnaubend. »Wie könntest du nachvollziehen, was Camille durchmacht? Wenn dieser Sadist Erin umbringt, wird Camille sich das nie verzeihen.«

»Das wird sie lernen müssen«, sagte ich grimmig.



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