School of Love: Lektion 1 (German Edition) by Hannah Siebern

School of Love: Lektion 1 (German Edition) by Hannah Siebern

Autor:Hannah Siebern
Die sprache: deu
Format: azw3
veröffentlicht: 2018-06-30T19:00:00+00:00


Kapitel Fünf­und­zwanzig

Ayden

Greta war völlig fertig. Das sah man ihr deutlich an. Nach dem Sportprogramm am Nachmittag war noch die Benimmschule dran gewesen. Etwas, das Greta eigentlich gar nicht nötig haben sollte. Sie kam aus einer guten Familie und wusste, was sich gehörte. Trotzdem fluchte sie recht häufig und war oft unnötig aufmüpfig, was in manchen Kreisen nicht gern gesehen wurde.

Im Gegensatz zu den meisten anderen Mädchen wusste sie aber immerhin, welche Gabel man bei einem vornehmen Essen zuerst verwenden sollte und dass man sich bei Tisch nicht das Essen zwischen den Zähnen hervorpulte.

Bei den Lektionen hatte Greta kaum noch die Augen aufhalten können, und ich hätte sie am liebsten in mein Bett gebracht, damit sie sich ausruhen konnte. Für den ersten Tag hatte Charlie ihr ganz schön viel zugemutet. Nur gut, dass sie nicht noch mit dem Fahrrad nach Hause fahren musste. Stattdessen saß sie nun hinter mir auf dem Motorrad und schmiegte sich zutraulich an mich.

Es fiel mir schwer, sie gehen zu lassen. Mir war klar, dass es unvernünftig gewesen wäre, sie in meinem Zimmer schlafen zu lassen. Trotzdem wollte ich nur ungern, dass sie ging. Ihre Wärme an meinem Rücken gefiel mir und ich nahm mir vor, sie von nun an jeden Tag abzuholen und wieder wegzubringen. Mit dem Fahrrad hätte sie viel zu lange gebraucht, und mir war wichtig, dass sie sicher hin- und zurückkam.

Ich wusste das Vertrauen sehr zu schätzen, mit dem sie sich von hinten an mich drückte. Was im Badezimmer beinahe passiert war, beschäftigte mich noch immer. Was hatte sie nur mit mir gemacht? Wie kam es, dass ich meine Vorbehalte ihretwegen fast über Bord geworfen und zugelassen hätte, dass sie mich berührte? Greta bewegte etwas in mir, von dem ich gar nicht gewusst hatte, dass es existierte. Und das, obwohl ich genau diese Gefühle besser nicht haben sollte.

Immerhin war das alles nur ein Arrangement auf Zeit. Es wäre für keinen von uns beiden von Vorteil, wenn wir uns zu sehr aneinander gewöhnten. Aber warum hatte ich bei ihr dann das Gefühl, als würden wir uns schon ewig kennen? Da war eine Vertrautheit zwischen uns, wie ich sie noch nie zuvor erlebt hatte. Dieses Gefühl kannte ich nicht einmal von Charlie, die bisher für mich immer das Maß aller Dinge gewesen war.

Charlie. Meine Göttin, meine Geliebte. Meine Freundin und mein Untergang. Charlie verkörperte alles, was ich wollte und niemals haben konnte. Doch Greta konnte ich möglicherweise haben. Ich müsste mich nur genug um sie bemühen, dann würde sie vermutlich nicht widerstehen können. Aber wollte ich das? Wollte ich meine Zukunft gefährden, indem ich mich an eine Frau band, die Escortdame werden wollte und noch dazu das hohe Ziel hatte, für Louis Rogers interessant zu sein?

Ausgerechnet Rogers. Ich kannte diesen Kerl schon seit Jahren und verstand überhaupt nicht, was die Frauen an ihm fanden. Okay. Er sah gut aus und war erheblich unversehrter als ich. Trotzdem war er in meinen Augen ein eingebildeter Mistkerl. Ein Mann, der sich nahm, was immer er wollte, ohne Rücksicht auf Verluste.



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