Schwestern Des Mondes 1: Die Hexe by Yasmine Galenorn

Schwestern Des Mondes 1: Die Hexe by Yasmine Galenorn

Autor:Yasmine Galenorn [Galenorn, Yasmine]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fantasy
ISBN: 9783426501559
Herausgeber: Knaur TB
veröffentlicht: 2009-01-01T23:00:00+00:00


Kapitel 11

Sobald ich nach dem Hörer griff und »Hallo?« sagte, schnaubte Menolly.

»Ich weiß, was du gerade getan hast – die Frage ist nur, mit wem?« Seit Menolly zum Vampir geworden war, hatte sie die geradezu unheimliche Fähigkeit, Sex zu erspüren, sei es durch Gerüche, Geräusche oder nur ein Summen in ihrem Kopf. »Nicht so wichtig. Du kannst mir die pikanten Einzelheiten später erzählen. Ich wollte dir nur Bescheid sagen, dass ich jetzt zum Auto gehe. Ich sollte mich doch melden, wenn ich die Bar verlasse.«

Ich warf einen Blick auf die Uhr. Zwei Uhr morgens, ganz pünktlich. »Okay, ruf mich noch mal an, wenn du im Auto bist, und mindestens einmal von unterwegs. Wo hast du eigentlich geparkt? Dieses Ding – dieser Fellgänger – ist noch irgendwo da draußen. Außerdem ist heute Nacht jemand ums Haus herumgeschlichen. Trillian und Morio konnten ihn nicht schnappen, aber wir haben seine Jacke und ein äußerst interessantes Notizbuch.«

»Hm . . . « Ich konnte beinahe hören, wie die Rädchen in ihrem Kopf ratterten. »Ich stehe im Ayers-Parkhaus, Ecke Broadway.« Sie beendete das Gespräch, und ich legte langsam den Hörer auf die Gabel. Diese Gegend, Capitol Hill, beherbergte die tätowierten Spinner und Gothic-Freaks, die ungefähr so abgedreht waren, wie man sein konnte, wenn man noch als Mensch gelten wollte. Es war zwar lustig, mit denen abzuhängen, aber dort trieben sich auch eine Menge Junkies und zwielichtige Gestalten herum.

Ich blickte zu Morio auf, der an der Wand lehnte und mich anstarrte. »Was? Was ist denn?«, fragte ich, denn seine Neugier war mir unangenehm.

Er zog eine Augenbraue hoch, zuckte mit den Schultern und sagte: »Ich verstehe zwar nicht, was du an ihm findest, aber es ist offensichtlich, dass ihr zwei etwas miteinander habt. Falls du mal jemanden zum Reden brauchst . . . «

Ich hatte das Gefühl, dass das Wort Reden für den Fuchsdämon von verborgener Bedeutung erfüllt war, doch er wandte sich ab, als Trillian leichtfüßig die Treppe herunterkam, vollständig angezogen, das selbstgefällige Lächeln wieder auf dem Gesicht.

»Also dann, leg dich schlafen«, sagte Trillian.

Morio blickte sich um und sah mich dann fragend an. Ich deutete auf den Salon, das zweite Wohnzimmer, das wir selten benutzten. »Du kannst da drin schlafen. Das Sofa ist sehr bequem, und niemand wird dich stören, außer Mr. Profeta beschließt, noch mal vorbeizuschauen.«

Er nickte und zog sich zurück. Ich starrte das Telefon an und wartete gebannt auf das Klingeln. Komm schon, Menolly, dachte ich. Sei bloß vorsichtig. Ein paar der Kreaturen, mit denen wir es zu tun hatten, konnten sogar einen Vampir ausschalten. Trillian schien meine Sorge zu spüren, denn er schlang mir einen Arm um die Taille und drückte mich an sich, ohne sich mir aufzudrängen. Ich lehnte den Kopf an seine Schulter und bemühte mich, das Atmen nicht zu vergessen. Vielleicht war es diesmal anders. Vielleicht hatte er sich wirklich verändert. Aber konnte sich jemand überhaupt so sehr verändern?

Ehe ich die Diskussion in meinem Kopf beenden konnte, klingelte das Telefon. Ich riss den Hörer hoch. »Menolly? Bist du das?«

Sie lachte. »Nein, hier spricht der Weihnachtsmann.



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