Schwarzer Sand - Soul beach ; 2 by Loewe

Schwarzer Sand - Soul beach ; 2 by Loewe

Autor:Loewe
Die sprache: deu
Format: azw3, epub, mobi
Tags: Belletristik für Kinder und Jugend
ISBN: 9783732000807
Herausgeber: Loewe
veröffentlicht: 2014-04-03T22:00:00+00:00


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Ich kann Danny nicht finden.

Kein Grund zur Panik, noch nicht. Obwohl der Strand eigentlich zu klein ist, als dass dort Menschen verloren gehen könnten. Javier zum Beispiel versucht sich mit seinem Kummer um Greta zu verstecken und trotzdem weiß jeder genau, wo er ist: am selben Ort, wo sich auch Triti verschanzt hat, als sie so litt. Mit etwas Glück schaffe ich es vielleicht, auch Javiers Qual ein Ende zu setzen.

Aber wo zum Teufel ist Danny?

Zuerst war ich natürlich an unserem Felsen. Dort hatte ich eigentlich den gesamten Nachmittag mit ihm verbringen wollen. Meine Prüfungen sind vorbei, Mum ist nicht zu Hause, Cara mit ihrer Mutter bei einem Tag der offenen Tür an der Uni und mich hält nichts davon ab, neben Danny zu liegen, ihn zu küssen und zwischendurch mit ihm über Unsinn zu reden.

Wenn ich ihn endlich finde.

Die letzten ein, zwei Wochen waren eigenartig ruhig. Das hält natürlich nicht für immer an. Spanien wird vermutlich alles ändern; das ist schließlich auch der Grund, warum ich überhaupt mitfahre. Aber im Moment habe ich zum ersten Mal seit Langem wieder das Gefühl, als gehörte meine Zeit wirklich mir. Ich habe den Theorietest in der Fahrschule bestanden und auch schon meine ersten praktischen Unterrichtsstunden hinter mir. Nach den Klausuren sind Cara und ich jedes Mal lange und gemütlich mittagessen gewesen und haben am Themseufer mit Jungs geflirtet.

Ab und an habe ich sogar vergessen, mich abends nach dem Ausgehen noch am Strand einzuloggen, worüber Danny sich nachher beschwert hat. Deswegen wollte ich heute Nachmittag eigentlich alles wiedergutmachen und ein wenig Zeit mit ihm allein verbringen.

Die Sonne steht hoch und strahlend am Himmel. Ich kann den weißen, glühend heißen Sand gar nicht ansehen, ohne die Augen zuzukneifen. Am Strand scheint gerade Mittag zu sein; in der echten Welt würden da nur Verrückte und Engländer rausgehen. Aber hier, wo die Haut jedes Gastes schon so knusprig braun ist, bekommt niemand Sonnenbrand und so liegen sie alle wie immer aufgereiht am Strand.

Wie Würstchen auf dem Grill.

Wie komme ich denn plötzlich auf so was? Das würden die glamourösen Gäste sicher gar nicht gern hören.

Ich sehe meine Schwester und Tim in der Strandbar sitzen und einander mit Eiscreme füttern. Meggies Hand, die den Löffel hält, ruft mir das Foto in Erinnerung. Seitdem ist nichts Neues auf der Website aufgetaucht, nicht einmal ein Kommentar, aber jedes Mal wenn ich nachsehe, wird mir fast übel.

Als Meggie mich sieht, beugt sie sich vor und sagt etwas zu Tim. Dann steht sie auf und kommt auf mich zu, um mich zu umarmen. »Schwesterchen!«

Sie setzt sich auf eine der groben hölzernen Treppenstufen, die zur Bar hochführen, und klopft einladend auf den freien Platz neben sich. Seit Tim hier ist, haben die beiden wie in einer unsichtbaren Blase gelebt und es war schwer, Meggie mal allein zu erwischen.

»Und, was gibt’s Neues?«, erkundigt sie sich.

Ich bringe sie mit der Geschichte des Nachbarhundes, der von einer Katze gejagt wurde, zum Lachen und erzähle jede Menge anderen unwichtigen Kram. Meinen Geburtstag habe ich nie auch nur ansatzweise erwähnt und sie genauso wenig.



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