Runenzeit 2 - Krieg um Germanien by Mark Bredemeyer

Runenzeit 2 - Krieg um Germanien by Mark Bredemeyer

Autor:Mark Bredemeyer [Bredemeyer, Mark]
Die sprache: deu
Format: epub
ISBN: 978-3-943739-21-3
Herausgeber: Aeternica Verlag
veröffentlicht: 2015-07-28T16:00:00+00:00


Aufbruch

Schmerzhaft bohrten sich die Kanten und Ecken der Kartons, die immer noch in den Plastiktüten aus dem Waffengeschäft verpackt waren, in meinen Bauch und zwischen meine Rippen. Der dumpfe, pochende Schmerz aus der Gegend meines zugeschwollenen Auges war in diesem kurzen Moment der Bewegungslosigkeit noch viel deutlicher zu spüren und sandte furchtbar quälende Signale durch meinen Kopf.

Ächzend und stöhnend blieb ich liegen, blinzelte mit meinem rechten Auge irritiert ins helle Tageslicht und wusste zuerst tatsächlich nicht, wo ich war. Der Geruch von feuchter Erde und Gras stieg drängend in meine Nase und erzeugte in mir Bilder von idyllischen Blumenwiesen, die immer wieder von grellen Lichtblitzen zerschnitten wurden, ausgelöst von meinen pulsierenden Schmerzen. Schützend presste ich instinktiv meine linke Hand flach auf die Wunde in der Hoffnung, so wenigstens minimal den Schmerz lindern zu können.

Meine Verwirrung hielt sich nur wenige Sekunden, dann hatte ich die letzten Ereignisse wieder vor Augen: das Feuer, Paulus, Bruno, der Fall durch die Finsternis …

Bruno? Erschrocken richtete ich mich auf, um mich umzusehen.

Noch im selben Moment stieß mich die nasse Nase meines Hundes in den Nacken und seine lange rosafarbene Zunge fuhr mir überglücklich über die Haut. Offenbar hatte er direkt hinter mir gelegen und darauf gewartet, dass ich wieder zu mir kam!

»Bruno! Es hat geklappt!«, rief ich begeistert. »Hörst du, was ich sage?«

Ich zog ihn an seinem Halsband ein Stück heran und strich ihm freudig übers Gesicht.

»WIR SIND HIER! Wir haben es geschafft!«

Selig vor Glück vergaß ich für einige Sekunden meine schmerzende Wunde. Ich war regelrecht benommen von den letzten Minuten. Aber nicht so sehr der Sturz, sondern eher die Erkenntnis, tatsächlich WIEDER durch dieses mysteriöse Feuertor gegangen zu sein, war dafür verantwortlich. Der Hoffnungsschimmer, der sich in den letzten Tagen bereits von einem schwachen Glimmen zu einem flackernden Kerzenlicht entwickelt hatte, erstrahlte in mir jetzt zu einem hellen Leuchten. Wie nahe war ich Frilike nunmehr gekommen? Der bloße Gedanke an sie ließ mein Herz plötzlich pochend schlagen, meinen Puls rasen.

Doch die Freude wurde schnell gedämpft durch meine Schmerzen. Mühsam richtete ich mich auf und schaute mich mit meinem verbliebenen Auge um. Ein leichter Wind streifte die zum Glück nicht mehr blutende Wunde und sorgte wenigstens kurzzeitig für eine geringe Schmerzlinderung, danach aber auch für ein scharfes, brennendes Gefühl. Stöhnend presste ich wieder meine Hand darauf. Ich brauchte schnellstens einen kühlenden Verband!

Überall lagen verstreute Bruchstücke und unnütze Gegenstände aus meinem Wohnzimmer herum. Staunen und Faszination ergriffen mich. Alles sah genau so aus, wie ich es in Erinnerung hatte! Die mit dunkelgrünem Gras bewachsene Lichtung lag friedlich und ruhig im Schein einer strahlenden Sonne, ebenso der markante massige Findling nur wenige Meter entfernt von mir. Die hohen, mächtigen Baumwipfel ringsumher trugen noch ihr volles Blätterkleid, allerdings glühten die zahlreichen Birken und Holunderbüsche am Rand der Lichtung bereits in tiefen Gelbtönen. Auch die dicken Dolden mit orange-rot leuchtenden Beeren an den Ebereschen zeigten deutlich die Jahreszeit an: Es war mindestens Spätsommer, eher sogar schon Herbst!

Ich war im September durch das Tor gegangen – war ich auch im



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