Ro'ha: Teil 3 - Blutzoll by Katja T. Spreckelsen

Ro'ha: Teil 3 - Blutzoll by Katja T. Spreckelsen

Autor:Katja T. Spreckelsen [Spreckelsen, Katja T.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-04-09T22:00:00+00:00


Die Nachtwandel

Gegenwart

Siran Kaz’Dun trug den Namen der Kemaar, die an diesem Tag für ihn gestorben war, auf seinem Körper, um ihr so einen Teil jener Unsterblichkeit zu verleihen, die ihr zustand.

Sie hatten den Planeten noch in der gleichen Stunde verlassen und waren zu einem abgelegenen Außenposten geflogen, an dem Siran für ein paar Wochen Zuflucht gefunden hatte, während abscheuliche Gerüchte, die ihn mit der Zerstörung der Paradox in Verbindung brachten, die Runde zu machen begannen. Der Zufall sei zu groß – sein Überleben, der veränderte Flugvektor, der sein Shuttle vor möglichen Schäden durch die Trümmer des explodierten Schiffes bewahrt hatte, und der Umstand, dass seine Beschützer durch Waffengewalt und eine Energieentladung umgekommen waren. Siran war schnell klar geworden, dass man gegen ihn intrigierte, doch hatte es sich ihm einfach nicht erschließen wollen, wer genau dahintersteckte. Dass der Geheimdienst der Xhar darin verstrickt sein musste, war für ihn schnell klar gewesen, doch hatte das Ausmaß der Verleumdung vermuten lassen, dass auch Teile seiner eigenen Regierung ihre Finger im Spiel hatten. Im Laufe der Jahre hatte Siran aufdecken können, dass mehrere Politiker seines Volkes gekauft worden waren - und das nicht nur auf Nura 2. Überall auf den kleineren Kolonieplaneten nahe der Grenzzone oder in Reichweite der freien Kolonien hatten die Xhar ihre Vertrauten platziert und verfügten somit über deutlich mehr Kontrolle, als es Siran seinerzeit für möglich gehalten hatte.

Es war ein Albtraum. Ein grauenvoller, nicht enden wollender Albtraum.

Siran konnte sich noch sehr gut daran erinnern, wie übermüdet und aufgebracht er gewesen war – und wie hilflos er sich gefühlt hatte. Ohne Lyranas Hilfe und die Freundschaft des ehemaligen Soldaten Sca Tulan wäre er in dieser Zeit wahrscheinlich untergegangen. Doch sie hatten ihm eine Zuflucht gewährt und ihm vor Augen geführt, dass es Wichtigeres gab als seine Karriere oder sein vergangenes Leben. Auf dieser entlegenen Station hatte Siran Kaz’Dun zu sich selbst und seiner wahren Bestimmung gefunden.

Das alles lag nun bereits viele Jahre in seiner Vergangenheit. Er drängte die Erinnerung an seine letzten Tage als Senator im Dienste des Volkes von Nura 2 mit aller Macht zurück und richtete seinen Blick wieder auf das Dokument vor sich.

Uka war verloren. Er hatte den Bericht bereits mehrfach gelesen, doch noch immer wollte die Realität, die mit diesen Worten einherging, nicht wirklich bis in sein bewusstes Begreifen vordringen.

Sie hatten Uka, die Anomalie und fast alle Männer auf dem Planeten verloren – eine unvorhersehbare und katastrophale Entwicklung, für die möglicherweise er die Verantwortung würde übernehmen müssen.

Während sich Siran auf Ank’Ra aufgehalten und maßgeblich an jenem Attentat mitgewirkt hatte, bei dem Flottenadmiral Tival umgekommen war, war Uka gefallen. Allen Informationen nach waren es die Männer der Ro’ha gewesen, die ihre Leute auf dem Planeten abgeschlachtet und letztlich sogar den Impulsgenerator vernichtet hatten, der die Anomalie unter Kontrolle gehalten hatte.

Es war wie ein Schlag ins Gesicht. Uka. Er hatte Tulan erst ein knappes Jahr zuvor auf den Planeten geschickt, um sich dort um alles zu kümmern. Uka war zu wichtig gewesen, um diese Aufgabe einem anderen überlassen zu können.



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