Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung by Katja T. Spreckelsen

Ro'ha: Teil 1 - Vernichtung by Katja T. Spreckelsen

Autor:Katja T. Spreckelsen [Spreckelsen, Katja T.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2014-01-25T23:00:00+00:00


19

Cpt. Dale rief den Menschen erst am folgenden Tag zu sich und befahl ihr über Komm, sich auf der Kommandobrücke mit ihm zu treffen.

Sie war unerwartet aufgeregt, während sie erneut auf Deck eins den Gang entlang schritt und auf den Raum zuhielt. Bislang hatte sich nie die Möglichkeit ergeben, die Brücke zu sehen und Lillja war gespannt, wie das Herzstück des Schiffes wohl aussehen mochte.

Ihre Vorfreude wurde jedoch erneut enttäuscht, als Dale ihr auf halbem Wege entgegenkam und sie in seinen Bereitschaftsraum führte.

"Ich habe Ihren Bericht gelesen", meinte er und deutete auf seinen Schreibtisch, den er daraufhin umrundete und ein Pad zur Hand nahm, das auf der hohen Platte lag. Sie hatte in den späten Abendstunden, einige Zeit nach der Unterhaltung mit Lt. Commander H'Rega, ihren Bericht diktiert und die vom Computer aufgezeichneten Worte übersetzen lassen.

"Sie haben eine sehr gute Leistung erbracht. Das ganze Team hat ihr Verhalten lobend erwähnt."

Er legte das Pad zurück und sah sie eingehend an. Erwartete er etwas?

"Ensign Khmta hätte nicht sterben dürfen", meinte sie schließlich und Dale nickte.

"Ja. An diesem Tag sind viele gute Männer gefallen." Seine Stimme klang bedeutungsvoll und als er zu bemerken schien, dass sie nicht ganz verstand, worauf er anspielte, fügte er hinzu: "Wir haben Torkash vier verloren. Ihr Shuttle war das Einzige, das es von der Oberfläche geschafft hat."

Der Angriff. Sie erinnerte sich daran, dass die Außenhülle der Basis schwer getroffen worden war.

"Aber die Flugabwehrgeschütze waren doch wieder online", murmelte sie fassungslos und verstand nun, warum H'Rega sie gebeten haben mochte, nichts von Kima Dale zu berichten. Falls der Captain nicht wusste, dass sie dort gewesen war, so sollte er nicht erfahren, dass seine Tochter tot war.

"Sie haben die Lagerschilde außer Funktion gesetzt und den Atmosphärengenerator zerstört. Die Raffinerie des Planeten ist noch immer schwer umkämpft und es sieht nicht gut aus."

"Und wir fliegen einfach weg?" Ein Teil von ihr war fassungslos.

"Und wir fliegen einfach weg", wiederholte Dale bitter und es war ihm deutlich anzusehen, was er selbst davon hielt. "Wir haben unsere Befehle und wir sind kein Schlachtschiff."

"Das ist nicht richtig."

Er sah auf und blickte ihr hart ins Gesicht. "Ich erzähle Ihnen das nicht, weil ich Ihre Einschätzung zu unseren Befehlen wünsche", wies er sie scharf zurecht.

"Verzeihung", antwortete sie kleinlaut und sah zu Boden.

"Sie hatten Bedenken bezüglich der Ihnen entnommenen Zellen geäußert", fuhr er fort und nahm wieder das Pad auf und überflog ein paar Zeilen darauf, dann legte er es zurück. "Es gibt nun offensichtlich keinen Grund, sich darüber Gedanken zu machen."

Sie nickte stumm.

"Außerdem haben wir vor drei Tagen einen Verteilerpunkt erreicht. Ich habe Ihr freies Volumen genutzt und neue Daten von der Erde für Sie geladen: Ein Verzeichnis der Soldaten, die sich der Flotte angeschlossen haben und eine Liste bestätigter Opfer aus Ihrer Heimatprovinz." Er nahm ein anderes Pad hervor und hielt es in der Hand. "Man sagt, Gewissheit sei wichtig." Er reichte ihr die Datei und fügte hinzu: "Aber seien Sie sich sicher, dass das auch für Sie gilt, bevor Sie sich die Namen ansehen, vielleicht sind Freunde und Familie dabei.



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