Ramses 4 - Die Herrin von Abu Simbel by Christian Jacq

Ramses 4 - Die Herrin von Abu Simbel by Christian Jacq

Autor:Christian Jacq [Jacq, Christian]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
veröffentlicht: 2013-06-02T04:00:00+00:00


Alle Priesterinnen und Priester erfüllten ihre rituellen Pflichten, so daß der Tempel des Osiris dem himmlischen Horizont glich und jedes Antlitz erhellte. Ramses hatte ihm eine goldene Statue mit den Gesichtszügen seines Vaters zum Geschenk gemacht und gemeinsam mit Nefertari in einer feierlichen Opferzeremonie der Maat gehuldigt. Die mit Elektron überzogenen Türen aus Zedernholz, der mit Silber belegte Fußboden, die Türschwellen aus Granit und die farbenprächtigen Reliefs machten den Tempel zu einer Stätte, die nicht mehr von dieser Welt war und in der die Götter mit Freuden wohnten. Die ihnen dargebrachten Speisen türmten sich zwischen Gefäßen mit Duftölen und Blumen auf den Altären.

Das Schatzhaus wurde mit Gold, Silber, königlichem Leinen, Öl, Weihrauch, Wein, Honig, Myrrhe und Salben gefüllt. In den Ställen standen fette Ochsen neben Kühen und kräftigen Kälbern, und in den Speichern häufte sich Getreide erster Güte. Wie eine Inschrift aus Hieroglyphen es verkündete, mehrte der Pharao zu Ehren des Gottes alle Gaben.

In einer Rede vor den im Audienzsaal des Palastes von Abydos versammelten Würdenträgern der Provinz verfügte Ramses, daß Schiffe, Ländereien, Viehherden, Esel und alle übrigen dem Tempel gehörenden Güter ihm unter keinerlei Vorwand entzogen werden dürften. Auch Feldhüter, Vogelfänger, Fischer, Acker- und Weinbauern, Bienenzüchter, Gärtner, Jäger und alle sonstigen Bediensteten, die dazu beitrugen, dem Tempel des Osiris zu Wohlstand zu verhelfen, durften nicht zu irgendwelchen Aufgaben an anderem Ort verpflichtet werden.

Wer diese Anweisungen des Königs mißachtete, sollte an seinem Leib bestraft, aller Ämter enthoben und zu mehreren Jahren Zwangsarbeit verurteilt werden.

Von Ramses zur Eile angetrieben, legte jeder großen Eifer an den Tag, und der Ausbau des Heiligtums ging rasch voran. Die Riten verliehen den Standbildern der Götter in ihren Kapellen neuen Glanz, das Übel war gebannt, der Tempel stand wieder im Einklang mit der Maat.



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