PR 2872 - Leccores Wandlungen by Michael Marcus Thurner

PR 2872 - Leccores Wandlungen by Michael Marcus Thurner

Autor:Michael Marcus Thurner [Thurner, Michael Marcus]
Die sprache: deu
Format: epub, mobi
Tags: Report
Herausgeber: Pabel- Moewig Verlag KG
veröffentlicht: 2016-09-01T22:00:00+00:00


10.

Er war Paqar Taxmapu, und er würde bald ein anderer sein.

Er kehrte an Bord einer Kriegskapsel zurück nach Tefor. Er war bloß zwei Tage weg gewesen, und dennoch hatte sich einiges in Apsuma geändert. Die tiuphorische Präsenz hatte sichtbar zugenommen. Noch beschränkte sich die Anwesenheit der Krieger auf einzelne Bereiche im Nordwesten der Stadt, und noch wurde in den hiesigen Medien nur verhalten darüber berichtet.

Doch Leccore kannte die Mechanismen der Manipulation nur zu gut. Das Volk der Tefroder wurde subtil auf ein Bündnis mit den Tiuphoren vorbereitet.

»Wir sollen uns ruhig verhalten, meint Accoshai. Wir dürfen uns nicht provozieren lassen. Wer gegen die Regeln verstößt, wird schwer bestraft. Und wir müssen im Schichtdienst auf diesem Erdklumpen Dienst tun.« Einer von Leccores Begleitern auf dem Weg hinab nach Tefor hieb heftig gegen den Rahmen des Schotts, vor dem er auf das Landesignal wartete. Ein Lichtergewitter fuhr über seine Kriegsbrünne. »Der Tomcca-Caradocc muss den Verstand verloren haben!«

»Er weiß sehr wohl, was er zu tun und zu lassen hat«, widersprach Attilar Leccore.

»Du bist der Orakel-Page der CIPPACOTNAL, nicht wahr? Erwartest du, dass ich vor dir in Ehrfurcht erstarre?«

Der Krieger wandte sich ihm zu, die Atemschlitze öffneten und schlossen sich in rascher Abfolge. Er hatte sich kaum noch unter Kontrolle.

Leccore gab sich unbeeindruckt. »Du bist auf Kampf und Ruhm und Ehre aus, Mann. Aber diese Banner-Kampagne verläuft ein wenig anders als jene in Phariske-Erigon.«

»Weil wir einen unfähigen Tomcca-Caradocc haben!« Erneut hieb der Krieger gegen den Metallrahmen des Schotts. »Er missgönnt uns den Spaß und die Herausforderung des Kampfes.«

»Du musst dich gedulden. Die Schlacht gegen die Terraner wird kommen. Dann kannst du all deine Talente beweisen. Und vielleicht gelangst du dann zur Inhörigkeit. Das ist es schließlich, was du vermisst, nicht wahr?«

Der Krieger starrte ihn an. Wütend, kaum beherrscht, mit angespannten Muskeln. Er war dampfig. Sein Kriegsbukett machte sich breit und füllte den Raum aus.

»Lass es bleiben!«, sagte einer seiner Kameraden und packte ihn an der Schulter. »Der Orakel-Page hat recht. Wir werden die Chance bekommen, uns im Kampf zu beweisen. Und jetzt machen wir, dass wir von Bord kommen. Angeblich wurden im Quartiergelände provisorische Trainingsarenen errichtet. Dort kannst du dich gerne an mir messen, Kleiner ...«

Der neu hinzugekommene Tiuphore schob seinen Partner durch die sich öffnende Schleuse, hinaus ins Freie. Etwa ein Dutzend Krieger trottete ihm hinterher. Allesamt waren sie wenig begeistert davon, auf Tefor Dienst tun zu müssen.

Leccore ging ihnen hinterher. So aggressiv einzelne Tiuphoren sein mochten – sie würden sich nicht gegen den Befehl des Tomcca-Caradocc stellen. Sie waren handverlesene Spezialisten, die für den längeren Aufenthalt auf einem Planeten geeignet waren und nur ab und zu Dampf ablassen mussten.

Und wenn er einen Anlassfall für einen Zwist zwischen Tiuphoren und Tefrodern konstruierte? Würde er Terra damit nicht einen riesigen Gefallen tun? Die Tefroder würden sich ein für alle Mal auf die Seite der LFT stellen, während die Tiuphoren in weitere Auseinandersetzungen verwickelt würden.

Nein. Der Preis war viel zu hoch. Dieses Vorhaben hätte die Vernichtung Tefors nach sich gezogen – und damit den Tod von Milliarden von Lebewesen.



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