Pollyanna by Porter Eleanor H

Pollyanna by Porter Eleanor H

Autor:Porter, Eleanor H. [Porter, Eleanor H.]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 0101-01-01T00:00:00+00:00


Das große graue Gebäude machte auf Pollyanna einen ganz anderen Eindruck, als sie Mr. Pendleton zum zweiten Mal besuchte. Die Fenster waren offen, eine alte Frau hängte Wäsche auf und der Einspänner des Doktors hielt unter dem Torweg.

Der kleine Pfund erkannte sie wieder und begrüßte sie auf der Treppe, aber sie musste, nachdem sie geläutet hatte, etwas warten, bis die alte Frau ihr die Tür öffnete.

»Ich habe etwas Kalbssülze für Mr. Pendleton mitgebracht«, sagte Pollyanna.

»Danke.« Die Frau wollte die Schüssel, die Pollyanna in der Hand hatte, in Empfang nehmen. »Wer schickt denn die Kalbssülze?«

In diesem Augenblick kam der Doktor auf den Flur, hörte die Worte der Frau und sah den enttäuschten Ausdruck auf Pollyannas Gesicht. Er kam schnell näher. »Ah, Kalbssülze«, sagte er fröhlich, »das ist aber nett, du möchtest wohl gern unseren Patienten sehen?«

»Ja, Herr Doktor«, antwortete Pollyanna strahlend. Die alte Frau machte ein überraschtes Gesicht. Dann führte sie Pollyanna ins Haus.

Hinter dem Doktor aber rief ein junger Mann, ein Krankenpfleger aus der nächsten Stadt, verwirrt aus: »Aber Herr Doktor, Mr. Pendleton hat doch befohlen, man soll niemanden hereinlassen!«

»Na ja«, der Arzt nickte gleichmütig, »aber ich will das schon verantworten«, und er fügte lachend hinzu: »Sie wissen natürlich nicht, dass dieses kleine Mädchen besser als jede Medizin wirkt.«

»Wer ist sie?«

Doktor Chilton zögerte einen Augenblick mit der Antwort. »Sie heißt Pollyanna Whittier. Bis jetzt habe ich allerdings noch nicht das Vergnügen gehabt, die kleine Dame genauer kennen zu lernen, aber viele meiner Patienten kennen sie.«

Der Wärter lächelte. »Und woraus besteht ihre Wunderarznei?«

Der Doktor schüttelte den Kopf: »Ich weiß es selbst nicht, aber mir werden beständig eigentümliche Aussprüche von ihr zugetragen, und soviel ich daraus entnehmen kann, handelt es sich dabei stets um das Fröhlichsein. Wenn es nur viele auf der Welt gäbe wie sie, dann könnten wir unseren Beruf aufgeben.« Mit diesen Worten trat er lachend aus der Haustür und stieg in seinen Einspänner.



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