Pelbar-Zyklus (7 von 7): Das Schwert der Geduld by Paul O. Williams

Pelbar-Zyklus (7 von 7): Das Schwert der Geduld by Paul O. Williams

Autor:Paul O. Williams
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Cross Cult
veröffentlicht: 2016-11-15T00:00:00+00:00


SECHZEHN

Die Blätter legten gerade den ersten grünen Schleier über die Weiden, als der Posten der Innaniganigarnison in Sconetfurt am Leynap-Fluss das Donnern einer fernen Explosion durch das Tal dröhnen hörte. Er rappelte sich in seiner Holzbastion auf, wo er faul herumgelegen hatte, und schaute mit der Hand über den Augen über den Fluss.

Von einer Reihe von Reitern am Ufer trieb eine Rauchwolke weg. Er blies das Horn und begann zu zählen. Ein Leutnant kam hastig die Treppe herauf und fragte: 'Was ist? Was ist los?'

'Die Westländer, mein Herr. Ein ganzer Haufen. Auf ihren verfluchten Tieren, glaube ich. Sie haben eine Fahne.'

Während sie noch hinsahen, trieben vier Männer ihre Pferde in den Fluss hinein und hielten schräg gegen die Strömung auf die lange, bewaldete Insel zu, die etwa ein Drittel der Breite vom Ostufer entfernt lag. Die Fahrrinne lag auf der Ostseite und führte reißendes, kaltes Frühlingsschmelzwasser. Der Leutnant sog die Luft ein und sagte: 'Ich glaube, die wollen mit uns reden.'

Er lief die Treppe hinunter und brüllte Befehle. 'Unterführer Tawy! Rollt die Kanone heraus! Ich möchte alle Männer auf den Mauern sehen, bis auf den Bootstrupp. Raze, hol mir das Dokument – von der Gesetzgebenden Versammlung! Aus der oberen, rechten Schublade. Du, Cathet, bereite das Lazarett vor! Vielleicht brauchen wir es.'

Garet reichte Kahdi seine Zügel und saß ab, als sich das erste Boot der Innanigani der Insel näherte. Er trat auf die abgerundeten Steine am Ufer hinaus, fasste den Bug, hob ihn ein wenig an und zog ihn herauf, bis er festsaß. Dann ging er in Deckung und sah zu, wie die Ostländer die beiden Boote hereinbrachten und festmachten.

Er hob die Hand und sagte: 'Garet Westläufer im Namen der Föderation. Wir wollen Gefangene zurückbringen und eine geordnete, sichere Übergabe vereinbaren. Wir schlagen vor, dass wir sie auf diese Insel herüberbringen, ihr könnt sie dann von hier abholen. Ihr zieht euch auf euer Ufer zurück, ehe wir anfangen. Dann wartet ihr hier, bis wir uns zurückgezogen haben. In Ordnung?'

Der Leutnant starrte ihn an. 'Gefangene? Meinst du den Opwel-Zug? Sind die etwa noch am Leben?'

'Alle bis auf einen. Er ist vor ungefähr zwanzig Tagen an irgendetwas gestorben. Wir konnten nichts dagegen machen.'

'Wo sind sie?'

Garet deutete mit dem Kopf zum Westufer hinüber. Der Leutnant blinzelte. 'Ich kann nicht …'

'Auf den Pferden. In der Mitte.' Garet sah ihn scharf an. 'Das ist einfacher, als zu gehen. Und schneller. Nun. Seid ihr einverstanden?'

Der Leutnant zog die Luft ein. 'Ja. Wir sind einverstanden. Und nun habe ich eine Botschaft von unserer Gesetzgebenden Versammlung. Wirst du dafür sorgen, dass sie zur … Föderation, oder wie ihr euch nennt, gebracht wird?'

'Wir nennen uns die Herzfluss-Föderation, das wisst ihr sehr genau – ihr alle von der östlichen Bande oder dem Pöbel oder dem Komplott, wie immer ihr euch nennt. Ja, ich werde dafür sorgen, dass die Föderation das Dokument bekommt.'

'Es wird euch nicht gefallen. Und jetzt ist es, laut diesem Dokument, meine Pflicht, euch mitzuteilen, dass ihr widerrechtlich in das Territorium der Innanigani eingedrungen seid, denn die Gesetzgebende Versammlung behauptet, ihre Grenze führe den Cwanto entlang.



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