Pelbar-Zyklus (6 von 7): Der Gesang der Axt by PAUL O. WILLIAMS

Pelbar-Zyklus (6 von 7): Der Gesang der Axt by PAUL O. WILLIAMS

Autor:PAUL O. WILLIAMS
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Cross Cult
veröffentlicht: 2016-11-15T00:00:00+00:00


'Sie auch?'

'Ja, das ist eine normale Reaktion für eine Frau, die so übel misshandelt wurde. Sie hält sich selbst für minderwertig.' Tor schaute Fenbaker an, der erschrocken schien. 'Aber deshalb wolltest du mich natürlich nicht sprechen.'

'Nein. Es geht um die Forderungen, die du an die Güter auf der Westseite gestellt hast. Die Besitzer haben sich beklagt. All dieses Bogenmachen, und dass die Arbeiter damit üben sollen. Das kostet Arbeitszeit. Und jetzt hat schon einer mit einem Pfeil auf einen anderen geschossen. Hat ihn getötet. Ich habe mit dem Sheriff gesprochen. Wir haben beschlossen, dass das eingeschränkt werden muss. Oder abgebrochen.'

Tor schaute auf seine Handfläche hinunter. 'Das habe ich kommen sehen. Weißt du, ich habe in den Aufzeichnungen des Sheriffs nachgesehen. Ich habe herausgefunden, dass an der Westseite, hier und im Drittsektor in den letzten fünfundzwanzig Jahren vier junge Paare verschwunden sind. Bis auf einen Fall hat sich das in den Jahren ereignet, in denen Überfälle stattfanden.'

'Und deshalb meinst du …'

'Sie wurden entführt. Und diese Fremden kommen nicht einfach vom Eis herunter und greifen an. Sie klettern herunter und studieren erst einmal die gesamte Lage. Sie haben in den letzten fünfundzwanzig Jahren nur einen Mann verloren.'

'Wir glauben, dass sie mehr verloren haben, aber sie nehmen sie mit.'

'Trotzdem sind es nicht viele. Ihr habt nie einen gefangen nehmen können.'

'Nein. Sie kommen schnell, schlagen zu und verschwinden sofort wieder. Bis wir uns organisiert haben, sind sie schon fort. Aber du bauschst das zu sehr auf. Wir hatten jetzt seit sieben Jahren keinen Überfall mehr. Vielleicht kommen sie niemals wieder.'

'Vielleicht. Aber ich habe in dem, was sie tun, ein Muster entdeckt, etwas fehlt mir jedoch noch. Ich weiß nicht, warum ich es nicht sehe. Wie wäre es damit? Angenommen, ich finde auf der Westseite Arbeit. Ich möchte nicht im Weg sein. Ist das möglich? Ich möchte gerne weitermachen. Außerdem …'

'Ja?'

'Wenn ich einen Weg nach draußen finde, muss es dort sein.'

Aber in diesem Sommer fand Tor keinen Weg nach draußen. Und es kamen auch keine Fremden. Er nahm Emily im Boot mit hinaus und schockierte damit die Stadt Blausee. Sie hatte meist geschwiegen, obwohl sie das Eis unbedingt aus der Nähe sehen wollte. Das Eis war eine ununterbrochene Mauer. Tor war enttäuscht.

Als der Sommer seinem Ende zuging und hoch oben auf dem Eis schon Neuschnee zu sehen war, verließ Tor den Westen und zog nach Norden. Nahe an einem kleinen, hoch gelegenen, vom Eis gespeisten See saß Roland Thebeau und bewachte eine Schafherde. Er saß gegen einen Felsen gelehnt und klimperte müßig auf einem Instrument, das einer Pellute sehr ähnlich war. Plötzlich steckte ein großer Hund seine Schnauze unter seinen Arm und riss ihn hoch. Thebeau sprang mit den Worten ' Le Saint-Esprit! ' auf.

Als er sich umdrehte, sah er Tor. 'Toi! Va-t’en! Pourceau. '

'Weißt du, was ein › pourceau ‹ ist? Ich habe hier noch keine gesehen.'

'Un animal atroce. Comme toi. '

'Ganz so schlimm ist es auch wieder nicht. Am unteren Herzfluss laufen sie wild herum. Schmecken gut. Ich glaube, die Alten haben sie gezüchtet.



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