Pelbar-Zyklus 5: Der Hinterhalt der Schatten by Paul O. Williams

Pelbar-Zyklus 5: Der Hinterhalt der Schatten by Paul O. Williams

Autor:Paul O. Williams
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Cross Cult
veröffentlicht: 2016-11-15T00:00:00+00:00


FÜNFZEHN

An der Portage trabte ein Tantalsoldat zum Baldachin des Kommandanten und salutierte steif, er keuchte, während er strammstand.

'Nun? Eine Meldung?'

'Ja, Kommandant. Wir haben keine Meldung von flussabwärts.'

'Welcher Posten?'

'Der von Pleck, der nächste – der die anderen hätte sammeln sollen.'

'Wie lange überfällig?'

'Drei Sandmaße jetzt, Kommandant.'

Der Kommandant trommelte mit den Fingern aufs Knie. 'Es ist noch früh. Melde dich wieder bei mir, wenn sie in zwei Sandmaßen noch nicht hier sind. Es ist ein kleiner Fluss. Wenn nur ein einziger Baumstamm darüber liegt, kann er sie aufhalten.'

'Kommandant, das ist fast nicht möglich, wenn ich das sagen darf. Die nächsten Wachposten schicken in dem Fall einen Läufer.'

Der Kommandant erhob sich mit einem Satz. Er war wütend über den Widerspruch und beunruhigt. Er wandte sich den Posten zu, die auf einer Plattform am Rand des langen Grabens standen. Die beiden Männer standen entspannt da und suchten mit den Augen die Wälder ab. Als aus dem Wald ein scharfer Knall heraus fauchte, zuckte der eine leicht zusammen. Er legte die Hand an die Brust und kippte von der Plattform.

'Alarm! Alarm! Alarm! Geht in Deckung! Sofort! Sofort! Jetzt!', schrie der Kommandant und rannte davon, während entlang des Wachenkreises am Graben Gewehrschüsse krachten. Der Kommandant rannte noch, während weitere vier Männer zu Boden stürzten. Aus mehreren gut eingegrabenen Stellungen begannen seine Männer Raketen und Pfeile hochzuschleudern, blindlings in das dichte Laubwerk gezielt.

Innerhalb weniger als einer Sonnenbreite hatten sich die Tantal in ihre befestigten Stellungen geduckt, und in den Wäldern war es still.

'Sacchar, such den Süden ab!', sagte der Kommandant zu seinem Adjutanten. Der junge Mann nahm seinen Wappenhelm ab und kletterte zu einem Sichtfenster im Balken. Eine Weile sagte er kein Wort. 'Nichts, Kommandant. Ich sehe keinen Angriff auf …' Die Seite seines Gesichts zeigte plötzlich rote Spritzer, er bäumte sich auf und sackte zusammen. Der scharfe Gewehrknall folgte unmittelbar darauf. Sacchar fiel die Leiter hinunter. Der Kommandant zuckte erst kurz zurück, dann beugte er sich über ihn. Sacchars Augen waren offen und blicklos.

'Diese feigen, irren, verlausten Pelbarhunde', brüllte er. 'Heute Nacht schicken wir die ersten Suchpatrouillen aus!' Von Norden kam ein dumpfer Schlag. 'Ha. Da. Wenigstens einen von ihnen hat es erwischt. Sein wurmzernagtes Gehirn klebt jetzt an den Bäumen.'

Gurn, der auf eine Sprengmine der Tantal getreten war, lag reglos da. Sein Leib war von Splittern zersiebt. Blu kam herangeeilt, beugte sich über seinen Freund und blickte dann grimmig auf.

'Sie haben eine Möglichkeit gefunden, Sprengstoffe zu legen, die auf uns warten. Tugge. Sei vorsichtig. Sammle hier alles auf, was du findest! Jedes Teil dieses Geräts. Wir müssen es studieren. Apri, Spure, gebt Tugge Deckung. Ein Zeichen von ihnen, und ihr verschwindet alle! Vergesst nicht, keine Wege betreten! Wir stellen selbst ein paar Fallen auf. Kommt! Aul, Bawn – ihr nehmt Gurn mit: Wir begraben ihn oben an der Küste mit Blick aufs Bittermeer. Ich hatte gehofft, diese Sache zu erledigen, ohne dass es Tote gibt – ich bin nicht mehr daran gewöhnt. Töricht, wie ich jetzt einsehe. Aber sie werden bezahlen. Sie werden dafür bezahlen!'

Blu bückte sich, hob Gurns Gewehr auf und rieb den Lauf an seinem Ärmel.



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